Zermürbendes Warten im Verteilerquartier

Seit zwei Wochen ist das Verteilerzentrum im Westen Innsbrucks in Betrieb. Mittlerweile sind knapp 200 Menschen - meistens nur wenige Tage lang - dort untergebracht. Dann werden sie in die Länderversorgung verlegt.

Die Container nahe der technischen Fakultät im Westen Innsbrucks sind mit 200 Flüchtlingen voll belegt. In dem Verteilerzentrum befinden sich vor allem Familien aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. Im Verteilerzentrum werden die Flüchtlinge nach einem Erstaufnahmegespräch medizinisch untersucht und mit Essen, Hygieneartikeln und Informationen versorgt - mehr dazu in 201 Flüchtlinge in Verteilerzentrum Innsbruck.

Verteilzentrum Technik Flüchtlinge

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Dieses Zimmer im Verteilerquartier bietet Platz für vier Erwachsene und drei Kinder - derzeit teilen es sich zwei Familien

Warten auf das Asylverfahren

Für die Flüchtlinge in dem Zentrum heißt es erst einmal abwarten. Viele Männer mussten ihre Frauen und ihre Kinder zurücklassen. Alaa aus Damaskus ist einer der Wartenden im Verteilerzentrum: „Sie sagen uns, wir müssen warten. Warten auf unsere Dokumente und auf eine Aufenthaltsgenehmigung. Sie sagen nur - warten. Sie wissen auch nicht, wie lange es dauert“.

Warten auf das Asylverfahren, warten auf die Familie: Abd kommt aus einer gefährlichen Gegend in Syrien. Er erzählt, dass sich die IS-Terroristen Gefechte direkt vor ihren Häusern liefern. Solange er keine Aufenthaltsgenehmigung hat, kann er auch seine Frau und seine Kinder nicht nachholen.

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Warten auf das Asylverfahren: Viele Männer mussten ihre Frauen und Kinder zurücklassen

Spenden an die Länderquartiere

Angesichts dieser Schicksale wollen immer mehr Menschen in Tirol helfen - mehr dazu in Sammelstellen werden mit Spenden überschüttet. Menschen bringen viele Sachspenden in Form von Kleidung oder Spielsachen. Zum Verteilen fehlt jedoch oftmals das Personal im Verteilerzentrum nahe der technischen Fakultät Innsbruck.

Auch deshalb, weil das Verteilerzentrum nur eine Durchgangsstation sei, so der Sprecher des Innenministeriums Karl-Heinz Grundböck. Zuerst werde geprüft ob die Flüchtlinge zum Asylverfahren zugelassen werden. Wenn ja, gehe es in eine der Flüchtlingsunterkünfte in Tirol, so Grundböck. Den Flüchtlingen wäre mehr geholfen, wenn Spenden direkt zu den Länderquartieren gebracht werden. Dort werden sich die Menschen dann längerfristig aufhalten, ergänzt Grundböck. Über die Seite Asyl in Tirol können Sie auch direkt mit den Flüchtlingsheimen in Kontakt treten.

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