Flüchtlingsstrom durch Tirol sorgt für Diskussion

Der zunehmende Flüchtlingsstrom von Italien über den Brenner nach Deutschland sorgt für politische Diskussionen zwischen den betroffenen EU-Staaten. Bis Ende Juli sind über 3.100 in Tirol aufgegriffene Flüchtlinge nach Italien zurückgeschoben worden

Das sind um 500 mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Im benachbarten Bayern gibt es Kritik an Italien. Über 22.000 Asylwerber seien in Bayern allein in der ersten Augusthälfte angehalten worden. Das rechnet Oliver Platzer, der Sprecher des bayerischen Innenministeriums Joachim Herrmann, im Gespräch mit ORF Radio Tirol vor. Das seien zwischen 1.200 und 1.600 Asylbewerber pro Tag. Der weit überwiegende Großteil reise über Österreich ein.

Kritik der bayerischen Polizei

„Unzumutbare Umständen an der deutsch-österreichischen Grenze“, etwa in Rosenheim, kritisiert die deutsche Polizeigewerkschaft. Die Forderung des bayerischen Innenministers nach mehr Grenzkontrollen richte sich weniger an Österreich als an Italien, stellt Ministeriums-Sprecher Oliver Platzer klar.

Es könne nicht sein, dass abertausende Flüchtlinge durch halb Europa reisen und dann in Deutschland Asyl beantragen. „Das belastet Deutschland zu stark.“ Österreich, so räumt das bayerische Innenministerium dennoch ein, nehme pro 1.000 Einwohner mehr Flüchtlinge auf als Deutschland.

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