Das Schicksal der Flüchtlinge in Vomp

Vergangene Woche sind die ersten Flüchtlinge in die Kaserne Vomp gezogen. Bevor die Flüchtlinge nach Vomp gekommen sind, wurden sie in Österreich von einem Ort zum nächsten geschoben. Das Schicksal jedes Einzelnen berührt.

Über die Umwidmung der Kaserne in Vomp wurde viel diskutiert - anfangs war vom Einzug mehrerer Hundert Asylwerbern die Rede, die Angst vor einem Flüchtlingsghetto im Kasernen Areal war groß - mehr dazu in Widerstand gegen Flüchtlinge in Kaserne. Schließlich konnte man sich auf die Unterbringung von 100 Flüchtlingen einigen - mehr dazu in Vomp bringt 100 Asylwerber unter.

Vergangene Woche sind bereits die ersten Flüchtlinge in die Kaserne Vomp gezogen. Im Laufe der nächsten Woche werden noch rund 100 Flüchtlinge aus dem Irak, Somalia, Tansania, Afghanistan und Syrien erwartet, ca. 60 sind schon vor dem Wochenende gekommen.

Flüchtlinge in Kaserne Vomp

Zeitungsfoto.at

Die ersten Flüchtlinge kamen schon vor dem Wochenende nach Vomp

Flucht vor Terror

In ihren Heimatländern haben die Flüchtlinge gearbeitet, studiert und Familie gehabt - bis das Leben für sie dort zu gefährlich war.

Der Iraker Abdallah zum Beispiel verließ mit knapp 20 Jahren sein Elternhaus, um in einer anderen Stadt zu studieren. Nun ist er aber seit eineinhalb Monaten auf der Flucht. Der Terror im Irak war für ihn, wie auch für viele andere, zu gefährlich, erzählte Abdallah. Seine Familie habe er seither nicht mehr gesehen, sie lebt in Bagdad, dort sei es sicherer, meint Abdallah.

Viele der Asylwerber haben eine lange und anstrengende Flucht vor dem Terror durch die Türkei, Griechenland und Serbien hinter sich. Sie erzählen von Situationen in Syrien, die sie zur Flucht getrieben haben. Sie sollten dort kämpfen und töten. „Wir aber wollen keinen Krieg, keinen Kampf und keine Morde,“ erzählt Ashraf aus Syrien.

Auch ein langer Weg durch Österreich

Wie viele andere wurde Juma aus Tansania in Österreich von einem Ort zum anderen weitergeschoben. Der Weg der Flüchtlinge führte sie vom Hauptlager Traiskirchen über Wien, ins Zeltlager nach Eisenstadt und dann nach Innsbruck. Juma war einer der ersten, der in die Kaserne Vomp eingezogen ist. Hier soll den Asylwerbern jetzt ein Zuhause auf Zeit geboten werden.

Flüchtlinge in Kaserne Vomp

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Die ehemalige Kaserne in Vomp

Vereinbarung auf ein Jahr

Zusammen mit dem Innenministerium hat der Vomper Bürgermeister Karl-Josef Schubert eine schriftliche Vereinbarung getroffen, in der die Zustimmung der Gemeinde festgehalten wurde, dass in der Kaserne die Asylwerber vorerst ein Jahr untergebracht werden. Das Land habe dann die Option, diese Vereinbarung auf drei Jahre zu verlängern. Nach Ablauf der drei Jahre bzw. der Option folgen Verhandlungen mit einer Einspruchsmöglichkeit der Marktgemeinde Vomp, so Bürgermeister Schubert.

Bis dahin wird in der Kaserne strukturierte Arbeit geleistet. „Anträge für Meldebestätigungen ausstellen, Essen besorgen und Betten überziehen gehören unter anderem zu den Aufgaben. Einfach rund herum zu helfen“, erzählt der zuständige Flüchtlingsbetreuer Yusuf.

Für die Flüchtlinge geht es jetzt vor allem darum Ruhe und Sicherheit zu finden.