Swarovski Wattens
ORF
ORF
Wirtschaft

Swarovski-Strukturreform offenbar rechtens

Der Oberste Gerichtshof (OGH) hat ein Schiedsgerichtsurteil, wonach die 2020 beim Tiroler Kristallkonzern Swarovski eingeleitete Strukturreform rückabgewickelt hätte werden müsse, offenbar aufgehoben. Das Urteil erging am Mittwoch mündlich, teilte der Kristallkonzern mit.

Eine OGH-Sprecherin bestätigte, dass eine Verhandlung durchgeführt worden sowie ein Urteil ergangen sei. Die schriftliche Ausfertigung folge jedoch noch, über den Inhalt könne man nichts mitteilen, so die Sprecherin gegenüber der APA.

Swarovski begrüßt Entscheidung

Der Swarovski-Konzern begrüßte die Entscheidung indes in einer Stellungnahme und sprach von einem „weiteren Schritt einer positiven Entwicklung innerhalb des Konzerns.“ Weitere Details bzw. Rechtsfolgen der Aufhebung würden derzeit geprüft, hieß es.

Familienmitglieder gegen Strukturreform

Das ursprüngliche Schiedsgerichtsurteil war 2022 nach einer Klage einer Gruppe „oppositioneller“ Familienmitglieder rund um den Tiroler IV-Präsidenten Christoph Swarovski und die Familie Manfred ergangen – mehr dazu in Swarovski: Strukturreform war rechtswidrig.

Diese bekämpften eine Strukturreform, die wiederum 2020 von Ex-CEO Robert Buchbauer eingeleitet worden war. Ein Schiedsgericht entschied schließlich, dass die Strukturreform rechtswidrig gewesen sei und rückabgewickelt werden müsse. Diese Entscheidung wurde nun offenbar gekippt.

Konzern seit Jahren in Turbulenzen

Der Kristallkonzern hatte sich in den vergangenen Jahren mit starken Turbulenzen konfrontiert gesehen. Dies betraf einerseits die Konzernführung, andererseits auch die wirtschaftliche Situation, nicht zuletzt aufgrund der Coronaviruskrise.

Familienfremder Manager soll es richten

Ex-CEO Robert Buchbauer leitete einen Umbau des Konzerns – mitsamt großflächigen Kündigungen in Wattens – ein, mit dem ein Teil des Familienclans nicht einverstanden war. Erstmals übernahm vor nunmehr zwei Jahren indes mit Alexis Nasard eine familienfremde Person die Unternehmensführung – mehr dazu in Neuer Geschäftsführer bei Swarovski.

Zuletzt sah man sich in Wattens auf dem „richtigen Weg“. Der Umsatz blieb im Vorjahr stabil bei 1,83 Mrd. Euro. Das EBIT vor Restrukturierungskosten sei trotz erheblicher negativer Währungseffekte erstmals seit 2019 wieder positiv ausgefallen, hieß es seitens der Verantwortlichen. Organisches Wachstum und deutliche Kosteneinsparungen hätten dazu beigetragen – mehr dazu in Swarovski: „Sind auf dem richtigen Weg“.