Das ehemalige Hotel in Innsbruck wurde zum Corona-Zentrum
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Gesundheit

Neues Coronavirus-Zentrum in Innsbruck

In Innsbruck ist ein ehemaliges Hotel angemietet worden, das als Headquarter für die Nachverfolgung von Kontaktpersonen dienen soll. Das Contact-Tracing, das neben den Testungen als zentraler Punkt für das Eindämmen der Pandemie gilt, wurde deshalb personell aufgestockt, hieß es beim Land.

Die steigenden Zahlen von Coronavirus-Infizierten in Tirol stellen die Behörden vor gewaltige Aufgaben. Das Hotel in der Nähe der Autobahnausfahrt Innsbruck-Ost werde deshalb als Headquarter für die Nachverfolgung von Kontaktpersonen dienen. Das erklärte der Sprecher des Krisenstabes beim Land, Elmar Rizzoli. „Hier werden Nachverfolgungen für ganz Tirol stattfinden.“ So sollen die Bezirkshauptmannschaften entlastet werden und insgesamt mehr Personal zur Verfügung stehen.

Soldaten und Landesbedienstete

30 Soldatinnen und Soldaten des Bundesheeres und zusätzliche Landesbedienstete sollen in dem neuen Coronavirus-Zentrum in Innsbruck das Contact-Tracing durchführen. Sie sind dort nicht untergebracht, haben aber die Infrastruktur für die ausführlichen Befragungen der Kontaktpersonen nach einem positiven Coronavirustest.

In dem bisherigen Hotel soll es außerdem für dringende Fälle auch vorübergehende Quarantänezimmer geben, erklärte Rizzoli.

Soldatinnen und Soldaten unterstützen beim Contact-Tracing der Behörden
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Soldatinnen und Soldaten unterstützen die Bezirkshauptmannschaften und das Land beim Contact-Tracing

Bisherige Cluster werden nachverfolgt

Es sind einige wenige und bereits bekannte Cluster, mit denen die Behörden in Tirol hauptsächlich zu tun haben. Ein Fußballverein im Bezirk Kufstein, wo sich mehrere Personen beim gemeinsamen Schauen und Feiern der Champions League im Vereinsheim angesteckt haben, eine große Hochzeit in Seefeld, durch die sich Menschen verteilt auf den Bezirk Innsbruck Land infizierten und Betroffene in zwei Innsbrucker Flüchtlingsheimen, bestätigte der Sprecher des Krisenstabes beim Land, Elmar Rizzoli.

Zuletzt dazugekommen ist noch ein Cluster von etwa neun Personen, die gemeinsam in Italien gefeiert hatten und sich ebenfalls ansteckten. Alle diese Betroffenen seien in Quarantäne. Weil im Umfeld von solchen Personengruppen besonders intensiv getestet würde, kämen teilweise dann auch noch weitere Kontaktpersonen dazu, die aber schon abgesondert seien, erklärte Elmar Rizzoli dem ORF Tirol.

Krisenstab arbeitet ungehindert

Der Krisenstab selbst arbeite trotz zweier bekannt gewordener positiver Coronavirus-Fälle weiter, erklärte Rizzoli. Die beiden Personen befinden sich in Quarantäne. Auf die Arbeit des Stabes habe dies keine Auswirkungen. Abstands- und Hygienevorschriften würden eingehalten. Die beiden Personen hätten sich nicht im Krisenstab angesteckt, die restlichen Mitglieder seien negativ getestet worden, hieß es auf Anfrage des ORF Tirol.

Zahlen steigen derzeit stark an

In Tirol steigen die Zahlen von neu Coronavirus-Positiven nun täglich geradezu sprunghaft an. Mit Stand Mittwochabend waren es 92 Neuinfizierte. Es wird damit gerechnet, dass die Corona-Ampel in Innsbruck am Freitag auf Gelb geschaltet wird – mehr dazu in 92 positive Tests innerhalb eines Tages.