Borkenkäfer legen ihre Eier unter der Rinde der Bäume ab
Land Tirol
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Klima & Umwelt

Die Angst vor Hitze und Borkenkäfer

Mit dem ersten warmen Wochenende steigt in Tirols Wäldern die Gefahr von Borkenkäfern. Es ist ungewöhnlich früh ungewöhnlich warm, so die Landesforstdirektion. Hinzu kommt, dass in vielen Teilen Ost- und Nordtirols noch sehr viel Schadholz von den Unwettern des letzten Sommers liegt.

Zahlreiche Unwetter setzten dem Tiroler Wald 2023 stark zu. Die Rede war von rund 600.000 Festmeter Schadholz, das bis heute noch nicht zur Gänze beseitigt ist. Die Spuren der teils enormen Verwüstungen bleiben immer noch sichtbar. Bis Herbst hatten die Waldarbeiter unter großer Anstrengung zumindest die Hälfte des Schadholzes beseitigen können. Die Politik nahm viel Geld in die Hand, damit der Schutzwald Schutzwald bleibt – mehr dazu in Forstgipfel: 36 Mio. Euro für Tirols Wälder.

Viele Täler sind betroffen

Es sind nach wie vor große Landstriche von den Verwüstungen betroffen, wie Landesforstdirektor Josef Fuchs erklärt: „Das vordere und mittlere Ötztal ist betroffen, das mittlere und hintere Zillertal und im Stubaital. Das sind die Bereiche, wo wir noch die größten Schadhölzer haben.“

Waldarbeiter bei Aufräumarbeiten mit einem Traktor
ORF
Die Waldarbeit ist eine schwere und eine gefährliche.

Die geschilderte Situation bestätigte der Bürgermeister von Oetz Hansjörg Falkner: „Uns hat es im Juli vergangenen Jahres sehr stark erwischt. Wir haben 30.000 Festmeter Holz am Boden. Wir sind seit Juli dabei, das aufzuräumen. Und wir haben viele Bereiche, die nicht mit Forstwegen erschlossen sind, wo es steil und felsdurchsetzt ist. Und deshalb bleibt uns in einigen Bereichen nur der Abtransport mit Hubschraubern übrig, was wiederum aufwändig und teuer ist.“

Großteil der Wälder sind Schutzwälder

70 Prozent der Wälder Tirols schützen Siedlungsgebiete, Straßen und Infrastruktur. Die Zeit dränge, denn mit den warmen Temperaturen schwärmen die Borkenkäfer, so Bürgermeister Falkner: „Das ist genau das Thema. Wir müssen so schnell wie möglich das Schadholz rausbringen, damit wir nicht das nächste Problem bekommen. Der Großteil ist bei uns Schutzwald und hat eine enorme Wichtigkeit.“

Das Schadholz zu entfernen ist personal- und arbeitsintensiv, so Landesforstdirektor Fuchs. Es gebe in Tirol allerdings viele Firmen, die diese Arbeit machen, auch in den umliegenden Bundesländern und Ländern. Trotzdem würde es mehr Waldarbeiter brauchen, so Fuchs.

Wiederaufforstung hat begonnen

Und auch die Wiederaufforstung, die ja gerade erst begonnen hat, sei eine große Herausforderung: „Nur heuer werden in Tirol drei Millionen Pflanzen aufgeforstet. Und das ist ja auch eine händische Arbeit, das erfordert auch viele Arbeitskräfte“, so der Landesforstdirektor. Für die Kosten müssen die Waldbesitzer aufkommen. Von Bund, Land und teilweise von den Gemeinden gibt es Förderungen – mehr dazu in Millionen neue Bäume für Tiroler Wald.