Waldarbeiter schneidet Baum nieder
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Politik

Forstgipfel: 36 Mio. Euro für Tirols Wälder

Nach den Unwetterschäden vom Sommer in Tirols Wäldern sind mittlerweile zwei Drittel des Schadholzes aufgearbeitet. Bei einem Forstgipfel am Mittwoch wurde eine Aufforstungsoffensive angekündigt. 36 Millionen Euro werden zur Verfügung gestellt.

Bei mehreren starken Stürmen im Juli wurden in den Tiroler Wäldern zahllose Bäume umgerissen bzw. geknickt, auf einer Fläche von 2.000 Hektar entstanden 600.000 Kubikmeter Schadholz. Zwei Drittel des Schadholzes wurde mittlerweile aufgearbeitet, weitere 200.000 Kubikmeter sollen bis Ende Mai 2024 aus dem Wald gebracht werden. Beim zweiten Tiroler Forstgipfel am Mittwoch wurde eine Aufforstungsoffensive angekündigt, für die 36 Millionen Euro bereitgestellt werden, kündigte Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) an.

Schadenmeldungen Unwetter
Land Tirol

24 Millionen Euro waren dabei seitens des Landes aus verschiedenen Töpfen bereits budgetiert, hieß es vom Land. Mit den zusätzlichen Mitteln aus dem bis 2025 verlängerten Waldfonds des Bundes komme man auf die 36 Millionen, die nun für 2024 und 2025 veranschlagt seien. „Entscheidend ist der Erhalt der Schutzfunktion des Waldes“, betonte dazu Landwirtschafts- und Forstminister Norbert Totschnig (ÖVP).

Wurzelstöcke bieten noch kurz gewissen Schutz

Bei der Aufforstung drängt jedenfalls die Zeit, beschrieb das Land Tirol die Lage. Die verbleibenden Wurzelstöcke auf den geschädigten Waldflächen bieten demnach etwa fünf Jahre einen „gewissen Schutz“ vor Naturgefahren. Dann würden sie zunehmend verrotten und Steinschlag, Lawinen und Muren freie Bahn haben, hieß es. „Bis zu sechs Millionen Bäume sind allein in den kommenden zwei Jahren notwendig, um die Schadflächen in Nord- und auch in Osttirol wieder zu bewalden und die Schutzfunktion des Waldes mittel- bis langfristig wiederherzustellen“, sagte Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP). Dies sei vor allem eine organisatorische Herausforderung.

Das Österreichische Bundesheer unterstützt im Zuge einer Kettensägen-Ausbildung der der Aufarbeitung der Waldschäden im Ötztal.
Land Tirol/Brandhuber
Zwei Drittel des Schadholzes wurden bereits aufgearbeitet

Setzlinge müssen zugekauft werden

Mit Beginn der Vegetationszeit will man damit beginnen, die Setzlinge auszubringen. Die Aufforstung erfolgt mit vier Jahre alten Forstpflanzen. Auch wenn man mit den Landesforstgärten gut aufgestellt sei, müsse man nun in dieser Ausnahmesituation rund eine Million Forstpflanzen von außerhalb zukaufen, so Landesforstdirektor Josef Fuchs. Weitere vier bis fünf Millionen Bäume kommen direkt aus den Landesforstgärten. Zudem soll auch in Nordtirol ein Borkenkäfer-Messnetz etabliert werden.

Nach der Wiederaufforstung warte die nächste Herausforderung, so das Land: Die Instandsetzung der durch die Arbeiten mit schwerem Gerät teils massiv in Mitleidenschaft gezogenen Forstwege und Gemeindestraßen.