Hahntennjochstraße zwischen Felsen und Talabhang
Land Tirol
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Verkehr

Auch Maut über Hahntennjoch ein Thema

Der geplante Fernpasstunnel und die dazugehörige Maut sind derzeit das Thema in den Bezirken Reutte und Imst. Das Land prüft Auswirkungen der Maut auf die lokale Wirtschaft und den Ausweichverkehr – etwa für Fahrten über das Hahntennjoch.

Die Landesregierung kündigte vor einigen Tagen das „Fernpass-Paket“ an. Dabei ist neben dem Neubau einer zweiten Röhre für den Lermooser Tunnel auch der Neubau des Fernpasstunnels mit Fertigstellung im Jahr 2028 vorgesehen. Anschließend soll eine Maut in Höhe von rund 14 Euro für Pkws eingehoben werden, eine Jahreskarte soll es für 140 Euro geben. Die Außerferner sollen außerdem über ein Regionalwirtschaftsprogramm Gutscheine in Höhe von 150 bis 290 Euro bekommen – mehr dazu in Land will Maut auf Fernpassstrecke einführen.

In Bayern regte sich bereits Widerstand gegen die Pläne der Tiroler Landesregierung, nach Fertigstellung des Fernpasstunnels auf der Fernpassstrecke eine Maut einzuheben – mehr dazu Fernpass-Mautpläne: Bayern wehrt sich.

LH Mattle informierte Wirtschaftstreibende über Projekt

Neben dem Bezirk Reutte sind der geplante Fernpasstunnel und die dazugehörige Maut auch großes Thema im Bezirk Imst. Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) informierte am Montag Wirtschaftstreibende in Imst über das Projekt.

Bezirk Reutte-Ausserfern—Urlauberverkehr-Überwachung-Verkehrssituation
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Die Verkehrsbelastung auf der Fernpassstraße soll durch das Fernpass-Paket geringer werden

„Mit der Bemautung müssen wir uns erst anfreunden“

Josef Huber, ein lokaler Bauunternehmer und Bezirksobmann der Wirtschaftskammer Imst, äußerte sich anschließend zu den Licht- und Schattenseiten des Projekts aus Unternehmersicht.

„Grundsätzlich sind die Unternehmer im Bezirk Imst zufrieden, dass nach 25 Jahren Bitten und Betteln ein bisschen Bewegung in das Thema Fernpasstunnel und Fernbahnstraße kommt. Und wir sind sehr glücklich und froh, dass es zu einer Realisierung kommt. Entgegen mit der Bemautung müssen wir uns erst anfreunden. In Zeiten wie diesen, wo Inflation und sonstige Kostenfaktoren dazu beitragen, dass alles teurer wird, ist eine Bemautung eine Benachteiligung für die heimische Wirtschaft – und das sehr wohl im Bezirk Imst wie auch im Bezirk Reutte“, so Huber.

Land lässt Maut über Hahntennjoch prüfen

Bedenken aus der Region kommen bezüglich der Fernpassmaut auch, was den Ausweichverkehr betrifft. So befürchten Anrainer, dass wegen dieser Maut das Hahntennjoch und die Route über Seefeld und Zirl stärker als bisher frequentiert werden.

Seitens der Landesregierung sei man sich dieser möglichen Problematik bewusst, hieß es. Für das Hahntennjoch lässt Landeshauptmann Mattle beispielsweise prüfen, ob auch dort eine Bemautung möglich sei. Auf der Route über Seefeld wäre eine Umfahrung Leithen eine mögliche Option, hieß es auf Nachfrage im Büro des Landeshauptmanns.

Keine wesentlichen Verkehrsverlagerungen erwartet

Wie die Fachabteilung des Landes erklärte, würden Verkehrsmodellberechnungen zeigen, dass sich Vor- und Nachteile die aufgrund der baulichen Verbesserungen auf der Fernpassstraße sowie die Einführung einer Bemautung in etwa die Waage halten werden. Allerdings würde sich das Fernpass-Paket vor allem positiv auf die Verkehrssicherheit auswirken. Die Fachabteilung erwartet keine wesentlichen Verlagerungswirkungen, hieß es in einer Stellungnahme des Landes.