Bezirk Reutte-Ausserfern—Urlauberverkehr-Überwachung-Verkehrssituation
ZOOM.TIROL
ZOOM.TIROL
Verkehr

Land will Maut auf Fernpassstrecke einführen

Die Landesregierung hat am Mittwoch für die transitgeplagte Fernpassroute ein „Fernpasspaket“ vorgelegt. LH Anton Mattle (ÖVP) kündigte die Errichtung der zweiten Tunnelröhre des Lermooser Tunnels sowie den Bau des Fernpasstunnels an. Zudem soll auch eine Bemautung der Fernpassstrecke kommen.

Anton Mattle will durch die Projekte die Sicherheit und den Verkehrsfluss auf der – vor allem bei Urlaubern aus dem Norden – beliebten Route verbessern. „Es ist höchste Zeit, dass sich etwas tut“, sagte er. Gut die Hälfte der Investitionskosten soll in die zweite Röhre des Lermooser Tunnels fließen: 250 Mio. Euro sind dafür vorgesehen.

Im Jahr 2026 soll mit dem vier Jahre dauernden Bau begonnen werden. Im Jahr 2029 soll mit der Umlegung des Verkehrs in die neue Röhre begonnen werden und 2030 die alte Röhre saniert werden.

Tunnelportal des Lermooser Tunnels mit elektronischer Geschwindigkeitsanzeige
Land Tirol
Der Lermooser Tunnel erhält eine zweite Röhre

Vor allem im Winter Behinderungen auf Passhöhe

Die Passstraße ist vor allem im Bereich der Passhöhe anfällig für Hangrutsche, Sperren in Folge von Lawinengefahr oder hängen gebliebener Lkws. Besonders im Winter kommt es immer wieder zu Behinderungen: „Mit dem Bau des Fernpasstunnels wird allen voran die Erreichbarkeit des Außerferns im Winter verbessert. Zudem ist der Fernpasstunnel eine wesentliche Sicherheitsmaßnahme im Hinblick auf Lawinen und Muren, die es in dem Bereich immer wieder gegeben hat“, verwies LH-Stv. Josef Geisler (ÖVP) etwa auf die Abhängigkeit vom Wetter – mehr dazu in Eisglätte: Straßensperre und Unfälle.

Der Startschuss für den 160 Mio. Euro schweren Bau des Fernpasstunnels soll ebenfalls 2026 erfolgen. Die 1,4 Kilometer lange Tunnelstrecke ersetzt demnach künftig 4,8 Kilometer Passstraße. Statt 200 Höhenmetern müssen künftig lediglich 70 Höhenmeter überwunden werden. Mit der Inbetriebnahme wurde im Jahr 2028 gerechnet. Weitere 90 Mio. Euro werden für Maßnahmen an der Strecke aufgewendet.

14 Euro für Einzelfahrt auf Fernpassstrecke

Darüber hinaus wird es künftig eine Bemautung auf der Fernpassstrecke geben. Die Gebühren werden sich für eine Pkw-Einzelfahrt auf rund 14 Euro belaufen, hieß es. Eine Jahreskarte wird für 140 Euro erhältlich sein. Anders wie auf der Felbertauernstrecke wird es aber – aufgrund des EU-Rechts zur Gleichbehandlung – keine Ausnahme für die Außerferner geben.

Davon unabhängig sagte die Landesregierung eine „Außerfernförderung“ zu – je nach Haushaltsgröße in Höhe von 150 bis 200 Euro. „Die Förderung erfolgt jährlich in Form von Regionalgutscheinen, sodass das Geld auch dort ankommt, wo die regionale Wirtschaft profitiert. Damit stärken wir die regionale Kaufkraft, machen das Einkaufen vor Ort attraktiver und können auch die ein oder andere Autofahrt vermeiden“, sagt LH Mattle. Die Regionalgutscheine sollen ab 2026 eingelöst werden können.