Im Jahr 2022 war es noch der Schwerverkehr gewesen, der am Brenner einen neuen Höchststand erreichte – mehr dazu in Neuer Lkw-Transitrekord auf Brenner. Im Vorjahr wurden auf der A13 um rund 78.500 Sattelschlepper und Lkws mit Anhänger weniger gezählt als noch 2022 (minus 3,2 Prozent). Mit gut 2,4 Millionen Fahrzeugen blieb der Schwerverkehr auf der Brennerroute aber trotzdem auf hohem Niveau, zeigen aktuelle Zahlen der Autobahngesellschaft ASFINAG.
Dafür legte der Pkw-Verkehr im Vorjahr um fast eine halbe Million Fahrzeuge zu und erreichte mit 11,68 Millionen Autos einen neuen Höchststand (plus 4,4 Prozent). Das sorgte neben den deutlichen Zuwächsen bei Campern, Bussen und kleineren Lkws dafür, dass 2023 insgesamt mehr Fahrzeuge über die Brennerautobahn rollten als jemals zuvor.
Luegbrücke und mehr Verkehr als bedrohliches Szenario
Im ersten Coronavirus-Jahr 2020 war der Autoverkehr in und durch Tirol massiv zurückgegangen. Lockdowns und Reisebeschränkungen ließen die Pkw-Frequenz auf der Brennerautobahn damals auf weniger als 7,5 Millionen Fahrzeuge sinken. Auch das zweite Pandemiejahr wies noch einen gebremsten Individualverkehr auf der Brennerstrecke auf. Seither ist der Pkw-Verkehr aber wieder auf der Überholspur.
An starken Reisetagen kommt der Verkehr auf den Tiroler Durchzugsrouten immer wieder zum Erliegen. Im Wipptal südlich von Innsbruck befürchtet die Bevölkerung in den kommenden Jahren ohnehin ein Chaos, weil die notwendige Generalsanierung der Luegbrücke der Brennerautobahn, die in Form eines Neubaus erfolgen soll, die wichtige Nord-Südverbindung zum Nadelöhr machen wird – mehr dazu in Luegbrücke: Angst vor Verkehrskollaps. Auch weitere Abschnitte der Brennerautobahn müssen in den kommenden Jahrzehnten erneuert werden. Angesichts des weiter zunehmenden Verkehrs stellt sich deshalb die Frage, wo die Kapazitätsgrenzen für die Brennerroute liegen.