Die neuen Hilfen wurden am Montag bei der Sitzung des Anti-Teuerungsrates unter dem Vorsitz von LH Anton Mattle (ÖVP) beschlossen. Ein Zwei-Personen-Haushalt mit einer Stromheizung erhält künftig mit dem neuen Zuschuss 450 Euro, ein Vier-Personen-Haushalt 500 Euro. Für Wärmepumpen-Besitzer in einem Vier-Personen-Haushalt mache die Entlastung 350 Euro aus.
All jene Haushalte seien von der Strompreiserhöhung besonders betroffen, argumentierte Mattle den Schritt nach der Sitzung, an der wie immer auch die Sozialpartner und andere Organisationen teilnahmen.
Mattle: „Klimaschutz darf nicht bestraft werden“
„In Tirol gibt es einzelne Gebiete, wo das Heizen mittels Stromheizung praktisch unumgänglich ist“, führte Mattle weiters aus. Mit der Hilfe für Wärmepumpen-Haushalte wolle man wiederum jenen unter die Arme greifen, die sich für eine umweltfreundliche Stromerzeugung und gegen fossile Brennstoffe entschieden hätten. „Denn Klimaschutz darf nicht bestraft werden“, so Mattle.
TIWAG erhöhte Strompreis im Juni
Zuletzt war die Landesregierung wegen der Strompreiserhöhung des landeseigenen Energieversorgers TIWAG ab Juni beständig unter Beschuss geraten – von der schwarz dominierten Arbeiterkammer bis hin zur Landes-Opposition. Für den Herbst hatte die TIWAG eine Strompreissenkung in Aussicht gestellt. Nach den Sommermonaten sei jedenfalls eine Neukalkulation der Preise geplant, hieß es.
Zuvor hatte Mattle Ende Mai seinerseits Druck auf den Energieversorger aufgebaut und eine Preisreduktion um 15 Prozent ab Herbst eingemahnt – mehr dazu in Mattle fordert TIWAG-Strompreissenkung. Zugleich wurde bereits damals ein Zuschuss für Besitzer von Wärmepumpen und Stromheizungen angekündigt.
Bei beiden Zuschüssen, sowohl dem Wärmepumpen- als auch dem Stromheizungszuschuss, gelten die Einkommensgrenzen der Wohnbauförderung.
Kritik an deutscher Gasspeicherumlage
Unterdessen kritisierte Mattle am Montag, dass seit Herbst letzten Jahres die deutsche Gasspeicherumlage auch auf den Gasimport von Deutschland nach Tirol und Vorarlberg verrechnet wird. Die Endkunden beider Bundesländer würden dadurch Mehrkosten in Höhe von rund zehn Millionen Euro tragen müssen – mehr dazu in Tiroler Geld füllt deutsche Gasspeicher.
Er stehe hinter der Beschwerde der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung in Richtung EU-Kommission und sei auch mit dem Bund in Gesprächen, damit noch mehr Druck aufgebaut werde, unterstrich der Landeshauptmann.