Anfang Juni hatte der Bürgermeister noch gemeint, dass wohl Mitte Juni „Vollzug“ gemeldet werden könne. Aber offenbar sind noch Gespräche mit einigen wenigen Finanzgläubigern nötig – mehr dazu in Matrei: Breite Zustimmung zu Tilgungsplan. Ein zeitliches Ende der Verhandlungen wollte Steiner gegenüber der APA nicht mehr prognostizieren.
Schulden werden ohne Zinsen zu 100 Prozent zurückgezahlt
Der Tilgungsplan sieht eine zinslose, hundertprozentige Abgeltung aller Verbindlichkeiten in den kommenden Jahren vor. Die Gläubiger wurden in drei Kategorien eingeteilt. Jene, bei denen die Verbindlichkeiten bis zu 50.000 Euro ausmachen, sollen noch heuer zur Gänze bedient werden. Jene, die zwischen 50.000 und 100.000 fordern, sollen bis spätestens April 2024 zu ihrem Geld kommen. Gläubiger mit über 100.000 Euro an Verbindlichkeiten sollen in den kommenden vier Jahren in vollem Umfang abgegolten werden.
Das Land Tirol tritt mit 3,7 Millionen Euro – inklusive der Transferzahlungen aus dem ersten Halbjahr 2023 – als größter Gläubiger auf und akzeptiert eine Rückzahlung dieser Summe zinsenlos in den nächsten 15 Jahren. Die Landesregierung sagte zudem zu, Matrei mit 6,6 Millionen Euro aus dem Gemeindeausgleichsfonds in den kommenden drei Jahren unter die Arme zu greifen – mehr dazu in Matrei: Regierung einig bei Finanzhilfe. Seitens des Landes hieß es am Freitag auf APA-Anfrage, dass es bei der Vereinbarung jedenfalls bleibe.
35,7 Millionen Euro an Schulden angehäuft
In der Osttiroler Marktgemeinde mit rund 4.600 Einwohnern hatte sich ein Schuldenberg über 35,7 Mio. Euro angehäuft. 8,8 Mio. Euro davon sollen auf offene Rechnungen entfallen, 14,2 Mio. Euro auf Kredite und 12,7 Mio. Euro auf Haftungen.