Matrei in Osttirol
APA/EXPA/ JOHANN GRODER
APA/EXPA/ JOHANN GRODER
Politik

Matrei verhandelt weiter mit Gläubigern

Die in finanzielle Schwierigkeiten geratene Gemeinde Matrei in Osttirol verhandelt weiterhin mit ihren Gläubigern. Während der Großteil der 115 Gläubiger bereits dem vorgelegten Tilgungsplan zustimmte, spießt es sich laut Bürgermeister Raimund Steiner noch mit einigen Banken.

Anfang Juni hatte der Bürgermeister noch gemeint, dass wohl Mitte Juni „Vollzug“ gemeldet werden könne. Aber offenbar sind noch Gespräche mit einigen wenigen Finanzgläubigern nötig – mehr dazu in Matrei: Breite Zustimmung zu Tilgungsplan. Ein zeitliches Ende der Verhandlungen wollte Steiner gegenüber der APA nicht mehr prognostizieren.

Schulden werden ohne Zinsen zu 100 Prozent zurückgezahlt

Der Tilgungsplan sieht eine zinslose, hundertprozentige Abgeltung aller Verbindlichkeiten in den kommenden Jahren vor. Die Gläubiger wurden in drei Kategorien eingeteilt. Jene, bei denen die Verbindlichkeiten bis zu 50.000 Euro ausmachen, sollen noch heuer zur Gänze bedient werden. Jene, die zwischen 50.000 und 100.000 fordern, sollen bis spätestens April 2024 zu ihrem Geld kommen. Gläubiger mit über 100.000 Euro an Verbindlichkeiten sollen in den kommenden vier Jahren in vollem Umfang abgegolten werden.

Das Land Tirol tritt mit 3,7 Millionen Euro – inklusive der Transferzahlungen aus dem ersten Halbjahr 2023 – als größter Gläubiger auf und akzeptiert eine Rückzahlung dieser Summe zinsenlos in den nächsten 15 Jahren. Die Landesregierung sagte zudem zu, Matrei mit 6,6 Millionen Euro aus dem Gemeindeausgleichsfonds in den kommenden drei Jahren unter die Arme zu greifen – mehr dazu in Matrei: Regierung einig bei Finanzhilfe. Seitens des Landes hieß es am Freitag auf APA-Anfrage, dass es bei der Vereinbarung jedenfalls bleibe.

Bürgermeister Raimund Steiner sitzt im Büro
ORF
Nach Angaben von Bürgermeister Raimund Steiner sind die Verhandlungen mit einigen Banken noch nicht abgeschlossen

35,7 Millionen Euro an Schulden angehäuft

In der Osttiroler Marktgemeinde mit rund 4.600 Einwohnern hatte sich ein Schuldenberg über 35,7 Mio. Euro angehäuft. 8,8 Mio. Euro davon sollen auf offene Rechnungen entfallen, 14,2 Mio. Euro auf Kredite und 12,7 Mio. Euro auf Haftungen.