Kamine, Dächer in Innsbruck
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Umwelt

Gestiegener Energiebedarf bei Gebäuden

Während sich der Energiebedarf von Verkehr und Produktion in Tirol in den vergangenen Jahren verringert hat, hat er laut Energiemonitoring bei den Gebäuden zugenommen. In den Jahren 2019 bis 2021 ist der Energieverbrauch der Haushalte und ähnlicher Verbraucher um zwölf Prozent gestiegen.

Die Energiekrise hat zuletzt offenbar das Energiesparen wieder mehr in den Fokus gerückt. Heuer im Herbst war der Verbrauch jedenfalls geringer als im Vorjahr – mehr dazu in Strom- und Gasverbrauch deutlich gesunken. In der Produktion und im Verkehr war der Energieverbrauch bereits in den Vorjahren etwas rückläufig. Für Gebäude, also vor allem fürs Wohnen und für den damit verbundenen Energiebedarf, gilt das allerdings nicht. Dieser Bereich macht den größten Brocken beim Energieverbrauch in Tirol aus, 46 Prozent des Bedarfs fallen hier an.

In der Produktion konnte der Energieverbrauch über die Jahre dagegen deutlich verringert werden. Im Vorjahr entfielen auf Industrie und Gewerbe rund 20 Prozent des Tiroler Energiebedarfs. Im Jahr 2005 lag der Anteil der Produktion noch bei mehr als 27 Prozent. Leicht gesunken ist zuletzt auch der Anteil des Verkehrs am gesamten Energieverbrauch in Tirol. Im Vorjahr lag der Bedarf für die Mobilität hier bei 33 Prozent.

Gussofen Tiroler Rohre
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Industrie und andere Produktionsbetriebe konnten ihren Energiebedarf in den vergangenen Jahren senken

Das Land räumt allerdings ein, dass aufgrund der noch spürbaren Auswirkungen der Pandemie im Vorjahr die Vergleiche zur Vor-CoV-Zeit nur bedingt möglich sind. Insgesamt lag der gesamte Energieverbrauch in Tirol im Vorjahr nur ganz knapp unter dem des Jahres 2019. Die nächsten Jahre müssen laut Energielandesrat Josef Geisler (ÖVP) zeigen, ob eine wirkliche Trendumkehr gelingt.

Tirol muss weniger Energie importieren

Deutlich gesunken sind innerhalb von gut 15 Jahren die Energieimporte nach Tirol, so das Land. Verglichen mit dem Jahr 2005 ist die Energieeinfuhr nach Tirol um 30 Prozent zurückgegangen. Im Vorjahr stammten mehr als 42 Prozent der verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen. Tirol liege mit diesem Anteil über dem Österreichschnitt.

Photovoltaikanlage in Jenbach
APA/EXPA/JOHANN GRODER
Beim Photovoltaikausbau hat Tirol noch viel Luft nach oben, für die kommenden Jahre gibt es ambitionierte Ziele

Die Stromproduktion durch Photovoltaik hat im Vorjahr in Tirol gegenüber 2020 um ein Drittel zugenommen, verweist das Land auf Zahlen der Statistik Austria. Tirol lag beim Sonnenstrom bislang allerdings im Schlussfeld der österreichischen Bundesländer – mehr dazu in Tirol bei Photovoltaik-Anlagen Schlusslicht. Für die kommenden Jahre sei hier ein massiver Ausbau geplant, so Geisler. Fünf Millionen Quadratmeter an Photovoltaikfläche sollen innerhalb von fünf Jahren dazukommen, so das Ziel im Tiroler Regierungsprogramm.