Hinterer Brunnenkogel im Pitztal mit Bergstation der Wildspitzbahn und Gipfelrestaurant
EXPA/Johann Groder
EXPA/Johann Groder
Wirtschaft

UVP-Bescheid: Aus für Gletscherehe

Das Ende des Skigebietszusammenschlusses Ötztaler und Pitztaler Gletscher ist nun von der Behörde per Bescheid endgültig besiegelt worden. Notwendige Unterlagen für die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) seien von den Projektwerbern nicht nachgereicht worden.

Die Projektwerber hätten noch weitere, aktualisierte Unterlagen vorlegen und die Abweichungen zwischen den tatsächlichen Verhältnissen am Gletscher und den Darstellungen im Projekt darlegen müssen – vor allem im Hinblick auf den fortschreitenden Gletscherrückgang. Diese Unterlagen hätten bis zum 31. Oktober 2022 bei der Behörde eingereicht werden müssen. Allerdings kamen die Pitztaler und Ötztaler Gletscherbahnen dem nicht nach. Daher reagierte das Land nun mit einem negativen Bescheid.

Absage hat sich abgezeichnet

Dass das Projekt nicht realisiert werden würde, war jedoch nach der Abstimmung der Pitztaler Bevölkerung über das Projekt schon recht eindeutig. Mit einer knappen Mehrheit sprachen sich im Juli die Bürgerinnen und Bürger der betroffenen Gemeinde St. Leonhard im Pitztal dagegen aus.

Im Herbst wurde allerdings bekannt, dass der Verdacht auf Wahlbetrug besteht. Unterschriften sollen gefälscht bzw. Stimmkarten von anderen Personen als dem oder der jeweiligen Wahlberechtigten ausgefüllt worden sein, so der Vorwurf. 353 Wahlberechtigte hatten gegen den Zusammenschluss gestimmt. Fünf Wähler weniger, 348, hatten hingegen mit „Ja“ votiert. Das Landeskriminalamt übernahm daraufhin die Ermittlungen. Staatsanwaltssprecher Hansjörg Mayr sagte am Mittwoch gegenüber der APA, dass diese Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien.

Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) über das Projekt wurde 2016 gestartet. Bei dem Zusammenschluss der beiden großen Gletscherskigebiete sollten 130 Millionen Euro investiert, drei neue Seilbahnen gebaut und 60 Hektar zusätzliche Pisten entstehen.