In Thiersee werden die Passionsspiele seit 1799 alle sechs Jahre aufgeführt – die letzten knapp 100 Jahre in der Fassung von Jakob Reimer.
Regisseur Norbert Mladek inszenierte für heuer eine neue Fassung mit Texten von Schriftsteller Toni Bernhard. Auch die Musik wurde runderneuert – Kapellmeister Josef Pirchmoser komponierte diese für 36 Orchestermusiker und einen Chor mit 48 Mitgliedern. Auch das Bühnenbild wurde in 1.500 Stunden Arbeitszeit aufwendig neugestaltet.
„Die Passion kann nicht allen gefallen“
„Die Passion bedeutet für jeden etwas anderes. Sie kann nicht allen gefallen. Insofern ist es dem Autor, dem Regisseur und dem Komponisten gelungen, eine Passion zu erschaffen, die zum Nachdenken anregt und bewusst Fragen offen lässt“, betonte der Obmann des Passionsspielvereins Thiersee, Michael Juffinger – mehr dazu in Rundumerneuerung für Passionsspiele.
Hinter den 200 Laiendarstellern und -innen liegen intensive Monate. Sie führten seit 12. Juni die Geschichte vom Leben und Sterben Christi insgesamt 25 Mal auf. Obmann Juffinger zog eine positive Bilanz, obwohl sich die Pandemie zunächst als Spielverderber zeigte, wie er Anfang August erklärte: „Die großen Busreisen sind weniger geworden, weil die Leute natürlich etwas Angst haben mit dem Bus zu fahren, aufgrund der Ansteckungsgefahr. Wir haben eine gute Auslastung aber es gibt Luft nach oben.“ – mehr dazu in Passionsspiele Thiersee mit Luft nach oben.
„Für alle Mitwirkenden war es ein ganz spezielles Jahr. Beim Abschluss auf der Bühne flossen einige Tränen“, schilderte Obmann Michael Juffinger. Für viele sei mit der Mitwirkung an den Passionsspielen ein Traum in Erfüllung gegangen.
Die nächsten Passionsspiele finden in Thiersee 2028 statt. Die ersten Vorbereitungen laufen bereits.