Illustration zum Thema " Waffen / Jagd":  Ein Jagdgewehr liegt auf einem Felsen
APA/BARBARA GINDL
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Politik

Erneut Abschussbescheide erlassen

Das Land Tirol hat am Donnerstag zum dritten Mal Abschussbescheide für Wölfe erlassen. Diesmal geht es um vier Wölfe, die in Osttirol nachweislich über 100 Schafe gerissen haben sollen. Bisher wurden solche Abschussbescheide vom Landesverwaltungsgericht aufgehoben.

Konkret handelt es sich bei den nun zum Abschuss freigegebenen Wölfen um zwei Jungtiere aus dem Hochstadelrudel im Grenzgebiet von Osttirol und Kärnten. Die jungen Wölfe wurden im April geboren, sie sollen geschossen werden. Beim Hochstadelrudel handelt es sich um das erste nachgewiesene Rudel in Tirol. Außerdem gelten die Bescheide auch für zwei einzelne männliche Wölfe in Obertilliach, Kartitsch und Anras, die der italienischen Population zugeordnet werden. Konkret stehen die Wölfe mit der Bezeichnung 151MATK und 165MATK auf der Abschussliste.

Nachdem die Tiroler Landesregierung am Dienstag die entsprechenden Gefährlichkeitsverordnungen beschlossen hatte, hat die Behörde am Donnerstag die Abschussbescheide erlassen.

Jäger wurden umgehend verständigt

Die Abschussbescheide ergehen an die Jagdausübungsberechtigten und Jagdschutzorgane von 13 Jagdteilgebieten. Diese können unmittelbar ab Erhalt vollzogen werden, teilte das Land Tirol am Donnerstag mit. Sie sind zeitlich mit 30. September 2022 begrenzt. Gegen die Bescheide kann innerhalb von vier Wochen Beschwerde erhoben werden, die aufschiebende Wirkung von Beschwerden wurde wie beim zweiten Bescheid aberkannt.

WWF will Bescheide prüfen

Der WWF, der bereits gegen die beiden ersten Abschussbescheide Beschwerde erhoben hatte, werde den vorliegenden nun prüfen und gegebenenfalls erneut Einspruch erheben. Das Landesverwaltungsgericht hatte die bisher vom Land erlassenen Abschussbescheide aufgehoben.

"Das Rudel ist nun sesshaft in der Region, man weiß, mit welchen Wölfen man es zu tun hat. Man kann ihnen den Unterschied zwischen ‚guter Beute‘ wie Wildtieren und ‚schlechter Beute‘ wie Schafen beibringen. Vorausgesetzt, Herden werden etwa durch Hirten besser geschützt und Bauern von der Politik endlich darin unterstützt“, sagte Florian Kozak, Sprecher des WWF, in einer ersten Reaktion. Der WWF setzt sich massiv für einen Herdenschutz für Nutztiere ein, so wie er in anderen europäischen Ländern praktiziert wird.