Bar Kitzloch in Ischgl, Paznaun
APA/JAKOB GRUBER
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Coronavirus

„Kitzloch“-Mitarbeiter positiv getestet

Wie das Land am Montagnachmittag mitteilte, wurde ein Barmitarbeiter des Lokals „Kitzloch“ in Ischgl (Bezirk Landeck) positiv getestet. Menschen, die sich von 23. bis 24. Dezember dort aufgehalten haben, werden gebeten, einen PCR-Test zu machen.

Der Behörde liegt demnach ein positives Coronavirus-Testergebnis einer Person vor, die zum Servicepersonal der Bar „Kitzloch“ in Ischgl zählt. Laut den Angaben gegenüber der Gesundheitsbehörde verspürt die Person seit 25. Dezember Symptome und arbeitete zuletzt am 24. Dezember im Lokal.

Personen, die im Zeitraum 23. bis 24. Dezember ebenfalls in der betroffenen Bar waren, werden gebeten, vorsorglich einen PCR-Test durchzuführen. Zudem sollen diese Menschen für 14 Tage auf ihren Gesundheitszustand achten und verstärkt Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen beachten, wie Abstand halten, FFP2-Maske tragen und Menschenansammlungen meiden, so das Land.

Selbstanmeldung zu PCR-Test

Um eine schnellstmögliche Testanmeldung für die von dem Aufruf betroffenen Personen abzuwickeln, wurde ein eigener Anmeldevorgang bereitgestellt: Über „Tirol testet“ wählt man „Anmeldung zum PCR-Test“ aus sowie „Öffentlicher Aufruf/Ich habe von der Behörde die Info erhalten, mich zu melden“. Dort sind dann der Code LA-Aufruf-Kitzloch-27122021 einzugeben und die Anmeldedaten auszufüllen. Das ermöglicht es auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Contact Tracing gegebenenfalls eine noch schnellere Zuordnung vorzunehmen.

Bei Auftreten von Symptomen wie Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Fieber, Kurzatmigkeit oder dem plötzlichen Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns gilt es, umgehend eine Selbstanmeldung über die Seite von „Tirol testet“ durchzuführen oder die Gesundheitshotline 1450 zu kontaktieren. Bei der Kontaktaufnahme mit dem Hausarzt bzw. der Hausärztin soll das jedenfalls telefonisch erfolgen.

Behörde: „Sicherheitsmaßnahmen in Kraft“

Nach den aktuellen Covid-Bestimmungen darf kein Barbetrieb durchgeführt werden, zudem dürfen Speisen und Getränke nur an zugewiesenen Sitzplätzen eingenommen werden, wurde betont. Für das Personal gelte das verpflichtende Tragen einer FFP2-Maske sowie ein 3G-Nachweis. Für Gäste gelte ein 2G-Nachweis, außerhalb des Sitzplatzes ist auch von Gästen eine FFP2-Maske zu tragen.

Die Gesundheitsbehörde führt laut Land in Abstimmung mit der Polizei Erhebungen an Ort und Stelle hinsichtlich der Registrierungslisten der Gäste durch, um allenfalls auch alle betroffenen Gäste direkt informieren zu können, wie es hieß. Um aber keine unnötige Zeit zu verlieren und schnellstmöglich zu handeln, sei der öffentlichen Aufruf erfolgt.

Verbraucherschutzverein reagierte prompt

Dem öffentlich bekannt gemachten Fall folgte indes prompt eine Reaktion des Verbraucherschutzvereins. „Nächste Ischgl-Welle im anrollen?“, fragte dessen Obmann Peter Kolba in einer Aussendung. Er wollte wissen, weshalb „öffentlich zum Testen aufgefordert“ werden müsse, wenn das doch über die vorgeschriebene Gästeregistrierung viel schneller möglich wäre. Auch ob die positive Probe auf Omikron sequenziert wurde, interessierte den VSV-Obmann. Der VSV werde die Ereignisse jedenfalls „sehr genau beobachten und nicht anstehen, neuerlich zu rechtlichen Schritten zu greifen, falls man in Tirol neuerlich durch den Vorrang der Tourismuseinnahmen vor der Gesundheit von Menschen einen Hotspot auslösen sollte“.

„Kitzloch“ als Hotspot 2020

2020 war das „Kitzloch“ international bekanntgeworden, da ein dort tätiger norwegischer Barkeeper damals eine lange Coronavirus-Infektionskette in Gang gesetzt hatte – mehr dazu in Norweger in Ischgl positiv getestet und CoV: Barbesucher in Ischgl sollen sich melden. Die Bar war daraufhin behördlich geschlossen worden – mehr dazu in 16 neue CoV-Fälle: Land schließt Bar in Ischgl. Kurz darauf schlossen alle Apres-Ski-Lokale in Ischgl, das Paznauntal wurde unter Quarantäne gestellt und die Skisaison in ganz Tirol vorzeitig beendet.