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Coronavirus

Aus für umstrittenen Schnelltestanbieter

Nach Bekanntwerden von mitunter nicht korrekt durchgeführten Antigen-Schnelltests durch private Anbieter in Tirol hat das Land nun erste Konsequenzen gezogen. Wie die „Tiroler Tageszeitung“ (Donnerstag-Ausgabe) berichtete, musste die Ärztezentrums Betriebs GmbH ihre Teststationen bereits mit Betriebsschluss schließen.

„Nach derzeitigem Kenntnisstand war das dortige Personal zwar befugt, die Abstriche und Testungen durchzuführen und zu bestätigten. Allerdings erfüllt dieser Testanbieter nicht die organisatorischen Voraussetzungen, um die Tests mit dem Land Tirol abrechnen zu können“, hieß es seitens des Landes.

Vom Gesellschafter der Ärztezentrums Betriebs GmbH, Christian Raudner, heißt es, die Tests seien korrekt durchgeführt worden, aber die Abrechnungen hätten nicht erfolgen dürfen. Auch vom Land Tirol heißt es, man hätte ihm kein Geld für die Tests geben dürfen, da man Abrechnungen nur mit Gemeinden und niedergelassenen Ärzte durchführen dürfe. Wie viel Geld inzwischen geflossen ist, sagt man beim Land nicht.

Geschlossene Teststation auf Autobahnrastplatz
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Die Teststation an der A13 bei Nösslach dürfte geschlossen bleiben

Der Anbieter sei vom Land umgehend informiert worden, dass die Teststationen geschlossen bleiben müssen bzw. eine Abrechnung mit dem Land nicht mehr möglich sei. Raudner selbst besätigte am Donnerstagvormittag, dass die Teststationen inzwischen zu seien oder man dabei sei, diese zu schließen.
Auch in zwei weiteren Fällen werde derzeit erhoben, ob die Anbieter befugt sind, Antigen-Testungen durchzuführen.

Unregelmäßigkeiten in weiteren Fällen

Auf diese zwei weiteren Teststationen war man im Zuge der von Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP) vergangene Woche angekündigten Schwerpunktkontrollen gestoßen, hieß es – mehr dazu in Kontrollen bei Antigen-Tests angekündigt. Rund 30 Kontrollen seien seither durchgeführt worden. „Die gute Nachricht ist, dass es beim Großteil der Antigen-Testanbieter keine Auffälligkeiten und keine Beanstandungen gegeben hat“, erklärte Leja. In drei Fällen sei es jedoch zu Unregelmäßigkeiten gekommen.

Ins Rollen gebracht hatte den Fall der Ärztezentrum Betriebs GmbH der Blogger Markus Wilhelm auf seiner Seite dietiwag.org. Er hatte davon berichtet, dass man an einigen Teststandorten dieses Anbieters nicht die vorgeschriebene Zeit für die Auswertung von 15 Minuten eingehalten habe. Teilweise habe man das Ergebnis bereits nach zwei, drei Minuten, in einem Fall sogar schon nach 72 Sekunden bekommen, hatte Wilhelm geschrieben – mehr dazu in Aufregung um Coronavirus-Schnelltests.