Radfahrer auf Bundesstraße
ORF.at/Christian Öser
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Coronavirus

Joggen und Radfahren seit heute erlaubt

Seit Dienstag dürfen die Tirolerinnen und Tiroler wieder Sport im Freien betreiben. LH Günther Platter (ÖVP) hob die Selbstisolation Tirols am Montag auf. Vor Sportarten im hochalpinen Gelände wird allerdings wegen des Verletzungsrisikos weiter dringend abgeraten.

Grundvoraussetzung für das Joggen und Radfahren ist allerdings, dass man dies entweder alleine oder nur mit jenen Personen gemeinsam macht, die im selben Haushalt leben. Der Mindestabstand von einem Meter muss dabei immer eingehalten werden.

Mountainbiker im Wald
ORF
Von Mountainbiken, Downhillen wird dringend abgeraten.

Abstand von Mountainbiken, Ski- und Klettertouren

Bei Sportarten im hochalpinen Gelände mit hohem Verletzungsrisiko – von Skitourengehen, Klettern bis Mountainbiken – gilt weiterhin der dringliche Appell des Landes, diese zu unterlassen. Es ist weiterhin darauf zu achten, Rettungskräfte wie etwa Notärzte nicht zu benötigen. Diese werden weiterhin für die Bewältigung der Coronaviruskrise gebraucht, so Landeshauptmann Günther Platter in einer Pressekonferenz am Montag – mehr dazu in Strenge Isolation in Tirol endet morgen.

Ab Dienstag dürfen auch die Gemeindegrenzen wieder überschritten werden. Das heißt, man darf in einen anderen Ort fahren, um spazieren zu gehen oder mit dem Rad in Nachbarorte fahren. Auch zum Einkaufen darf man mit dem Auto in einen anderen Ort fahren.

Pendler dürfen wieder von und nach Tirol fahren

Die Ein- und Ausreisebeschränkungen nach und von Tirol für Berufspendler werden ebenfalls gelockert. Bis dato war es so, dass das Ein- und Auspendeln nach und von Tirol nur zur Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur oder der Versorgungssicherheit erlaubt war. Ab Dienstag ist das Ein- und Auspendeln nach und von Tirol wieder für jeden Berufsverkehr möglich. So wird es zum Beispiel wieder möglich sein, von und aus anderen österreichischen Bundesländern von und nach Tirol ein- und auszupendeln. Die jeweiligen Ein- und Ausreisebestimmungen an den österreichischen Außengrenzen sowie auch der Nachbarstaaten wie etwa Deutschland, Schweiz, etc. gelten aber weiterhin.

Quarantäne für Paznaun, St. Anton und Sölden bleibt

Für jene Gebiete, in denen die Infektionsketten in den letzten Wochen am stärksten waren, bleibt die strenge Quarantäne aufrecht, nämlich für das Paznauntal, St. Anton und Sölden. Das Ein- und Auspendeln ist dort und bleibt auch weiterhin selbst aus beruflichen Gründen nicht möglich, so die Regierungsspitzen am Montag. Für diese Regionen werden Coronavirus-Testungen unter möglichst vielen Bewohnern durchgeführt. Dadurch könne sich die Gesundheitsbehörde ein Bild über den Stand der Infizierten und über die bereits Genesenen machen. Erst dann wolle man die weitere Vorgehensweise festlegen – mehr dazu in Antikörper: Ischgler sollen getestet werden.

Weitere Geduld ist gefordert

Die Zahl der Genesenen steigt in Tirol seit Tagen kontinuierlich an, die Zahl der Infizierten sinkt. Es handle sich bei diesen Zahlen aber lediglich um eine Momentaufnahme, so LH Platter: „Unsere besonders strengen Maßnahmen haben gegriffen, das ist sehr erfreulich. Wenn wir aber jetzt vorschnell alle Maßnahmen zurücknehmen, ist die Gefahr groß, dass wir im Kampf gegen das Coronavirus schon bald wieder von vorne beginnen müssen. Das gilt es jedenfalls zu vermeiden.“

Regelungen des Bundes nun geltend

Für Tirol (mit Ausbahme vom Paznauntal, St. Anton und Sölden) gelten damit ab Dienstag die Regelungen des Bundes. Einen Fahrplan für die nächsten Wochen gab am Montag Bundeskanzper Sebastian Kurz bekannt – mehr dazu in Fahrplan bis Ende April steht. (news.ORF.at, 7.4.20)