Osttirol für Expertin ein „Wolfsland“
Dass es ein Miteinander zwischen Wölfen und Menschen geben kann, hat die österreichische Biologin Gudrun Pflüger in Kanada bewiesen. Sie spürte dort kanadische Küstenwölfe auf, und konnte beweisen, dass wilde Wölfe den Menschen friedlich begegnen, wenn sie sich nicht bedroht fühlen. Daraus entstand auch der Dokumentarfilm „Auf der Spur der Küstenwölfe“.
Unter Wölfen
Gudrun Pflüger fürchtet sich nicht vor dem Wolf. Die Biologin war lange Zeit in Kanada und kam den Wölfen dabei auch sehr nahe.
Wenn sie über Osttirol und die Wälder dort schaue, dann sehe sie Wälder voll mit Wild, das sei perfekt für Wölfe, bezeichnete Pflüger Osttirol als „Wolfsland“.
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Keine Angst vor dem Wolf
Die Biologin verstehe zwar, dass es bei vielen Menschen wenig Verständnis für ein Miteinander gebe. Vor dem Wolf müsse sich aber grundsätzlich niemand fürchten, glaubt Pflüger, denn der Wolf greife nur an, wenn zwei bis drei Faktoren zusammenkommen würden. Das könne etwa ein kranker, hungriger Wolf sein, oder ein Wolf der sich fürchte.
Den Umgang mit Wölfen studierte Pflüger eingehend, sie beschrieb ihn auch in einem Buch. Wer einem Wolf begegnet, solle sich ruhig verhalten, und kein Fluchtverhalten zeigen. Der erste Schritt sei, stehen zu bleiben und sich nicht wie ein schwaches Beutetier zu bewegen und zu fliehen. Die Hauptwaffe des Menschen sei es, aufrecht stehen zu bleiben, das passe nicht in das Beuteschema des Wolfes. Die zweite Waffe sei der Geruch des Menschen.
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Expertin für Hirtenschutz
Auch die Schafzucht sieht die Biologin nicht gefährdet. Die Behirtung müsste allerdings wieder eingeführt werden. Der Wolf werde auf Schafe gehen, allerdings nur, wenn diese ungeschützt sind, so Pfleger. Der beste Schutz dagegen sei der Mensch, allerdings nicht mit einer Waffe, sondern mit Hirn, so die Biologin.