DNA beweist Wolfsriss im Defereggental

Ein Ende Jänner im Defereggental aufgefundenes Rotwild ist laut dem Ergebnis einer DNA-Untersuchung von einem Wolf gerissen worden. Oberhalb von St. Jakob hatte ein Bauer das gerissene Wild entdeckt.

Schon erste Befunde ließen vermuten, dass es sich um die Tat eines Wolfs handelte. Die genetische Untersuchung der Veterinärmedizinischen Universität in Wien ergab jetzt, dass der Wolf einer italienischen Population zuzuordnen ist, sagt Martin Janovsky, der Beauftragte des Landes für große Beutegreifer.

gerissenes Tier

privat

Meist bleiben die Tiere nicht lange

Mit großer Wahrscheinlichkeit stamme er aus den Westalpen, die genetisch gleich der Population in den Apenninen anzusehen sei. Bisher seien die meisten dieser Tiere durchgezogen und bei uns nur kurz in Erscheinung getreten, so Janovsky. Derzeit sei nicht abzuschätzen, wo das Tier jetzt sei, wo es hingehe oder bleibe.

Derzeit gibt es keine weiteren Hinweise auf eine Wolfspräsenz in Osttirol. Wölfe sind grundsätzlich sehr scheue Tiere und meiden den Kontakt mit Menschen. Falls es doch zu einer Begegnung mit einem Wolf kommen solle, sollte man das Tier laut Janovsky nicht anlocken oder füttern und auch nicht in die Enge treiben. Man solle sich normal verhalten, „im Moment sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich“.

Im Bereich des aufgefundenen toten Rotwilds auf einer Gemeindestraße waren bereits einige Tage zuvor die Reste eines Rehwildkadavers gefunden worden. Ein Zusammenhang sei nicht ausgeschlossen, meinte Janovsky. Laut Bürgermeister Ingo Hafele ist in den nächsten Tagen eine Informationsveranstaltung in St. Jakob im Defereggental geplant.

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