Brückenschlag: Warten auf Landtags-Studie

Optimistisch für den - wie sie es nennen - „Brückenschlag“ sind die Befürworter der Seilbahnverbindung zwischen Axamer Lizum und Stubaital über das Ruhegebiet Kalkkögel. Wenige Tage vor der Publikation einer Machbarkeitsstudie bekräftigen sie ihre Position.

Mit Spannung werden Anfang März die Ergebnisse jener Prüfung erwartet, die der Landtag zur Machbarkeit des umstrittenen Projektes in Auftrag gegeben hat. Die Grünen sind gegen das Projekt, deshalb müsste sich Regierungspartner ÖVP im Landtag eine andere politische Mehrheit dafür suchen.

Naturschützer wollen die markanten Felsformationen so bewahren, wie sie sich heute präsentieren, die Projektwerber wollen mit Fakten überzeugen. Gemeinden, Touristiker und Seilbahnbetreiber wollen sie mit einer Seilbahn, für die zwei Stützen zusätzlich nötig sind, überspannen. Entstehen soll ein großes Skigebiet zwischen Axams, dem Stubaital und Mutters - mehr dazu in Kalkkögel beschäftigen Regierung.

Riesen-Skigebiet ohne Neubau von Pisten

Helmut Wieser, Geschäftsführer der Bergbahnen Axams argumentiert: „Wir schaffen es bei diesem Projekt mit einer technischen Verbindung, ohne den Bau neuer Pisten, ein Skigebiet zu schaffen mit 84 Kilometern und 28 Seilbahnen und Liftanlagen.“

Peter Schönherr, Bürgermeister von Neustift, sieht positive wirtschaftliche Chancen über die Region hinaus: „Ein Nutzen für die gesamte Region, den Großraum Innsbruck, wäre, dass wir in dieser Sandwich-Position zwischen dem Ötztal und dem Zillertal das einzige größere Skigebiet wären. Und das sehen wir als sehr, sehr großen Nutzen.“

Die Projektwerber wollen Politik und Öffentlichkeit mit Sachargumenten überzeugen, unter anderem auch mit einem aus ihrer Sicht durchdachten Verkehrskonzept. Helmut Wieser von den Bergbahnen Axams argumentiert mit guten Anbindungen an das bestehende Verkehrsnetz. „Erstens können wir in diesem Skigebiet an fünf Stellen einsteigen und zweitens haben wir die Möglichkeit, den öffentlichen Verkehr auszubauen und enger zu takten und die die Gäste so zu uns ins Skigebiet zu bekommen.“

Zweckoptimismus beim Bürgermeister

Der Neustifter Bürgermeister betont die umfassenden Vorarbeiten für das Projekt und zeigt sich optimistisch: „Wenn ich daran denke, wie viel wir gearbeitet haben und welche Unterlagen wir aufgearbeitet haben, immerhin über 1000 Schriftsätze, dann schätze ich die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ein, dass das gelingen wird.“

Geht die Prüfung des Landtages positiv für das Projekt aus, dann will die ÖVP mit Oppositionsparteien wie der FPÖ über eine mögliche Mehrheit ohne den grünen Koalitionspartner verhandeln. Diese Mehrheit ist nötig, um durch ein geändertes Naturschutzgesetz den Seilbahnbau im Ruhegebiet Kalkkögel zu ermöglichen.

Viele Gegenargumente

Kritiker sehen in dem Projekt die Glaubwürdigkeit der Naturschutzpolitik auf dem Spiel stehen. Wenn durch Anlassgesetzgebung ein Ruhegebiet ausgehebelt werden könne, dann seien auch andere Ruhegebiete in Gefahr. Gegner des Brückenschlags bezweifeln auch die Wirtschaftlichkeit des Projekts und kritisieren, dass überwiegend Steuergeld dafür aufgebracht würde.

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