Olga Reisner
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Politik

Lienz: Bezirkshauptfrau Reisner abberufen

Nach Vorliegen der Berichte der Dienstaufsicht und der Personalvertretung hat die Tiroler Landesregierung am Donnerstag Olga Reisner als Leiterin der Bezirkshauptmannnschaft Lienz abberufen. Das Land sprach von einem unüberbrückbaren Vertrauensverlust.

Die Dienstaufsicht führte umfassende und aufwendige Erhebungen durch, um die anonym erhobenen Vorwürfe zu überprüfen. Dabei wurde das Gesprächsangebot sowohl der Personalvertretung als auch der Dienstaufsicht durch die Beschäftigten der BH Lienz sehr zahlreich in Anspruch genommen.

Die abschließenden Berichte der Dienstaufsicht und der Personalvertretung orteten Mängel in Führungs- und Kommunikationsfragen und zeigten einen unüberbrückbaren Vertrauensverlust, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung des Landes – mehr dazu in „Schwierige Gesamtsituation“ in BH Lienz.

Reisner bleibe Mitarbeiterin im Landesdienst. Eine abschließende Bewertung von allfälligen dienstrechtlichen Verfehlungen bzw. strafrechtlich relevanten Sachverhalten könne aufgrund laufender Ermittlungen der Disziplinarbehörde bzw. der Staatsanwaltschaft Innsbruck noch nicht vorgenommen werden, so Landesamtsdirektor Herbert Forster.

Land spricht von schwerem Vertrauensverlust

„Die Abberufung ist auf einen massiven Vertrauensverlust der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Behördenleitung und auf unüberbrückbare Differenzen innerhalb der BH Lienz zurückzuführen“, informierte der oberste Beamte des Landes.

Die bestellte Bezirkshauptfrau-Stellvertreterin Bettina Heinricher führt ab sofort in Vertretung die BH Lienz, die Behördenleitung werde unverzüglich neu ausgeschrieben. Die Landesamtsdirektion wurde durch den Landeshauptmann mit der Erarbeitung von vertrauensbildenden Maßnahmen innerhalb der Bezirkshauptmannschaft beauftragt.

Betrieb an BH Lienz sichergestellt

Von der zentralen Dienststelle in Innsbruck aus werde die Unterstützung in allen Belangen, insbesondere fachlich und organisatorisch, sichergestellt. „Nach der Klarheit, wie es in der Bezirkshauptmannschaft weitergeht, gilt es, das Vertrauen innerhalb und in die Behörde zurückzugewinnen und den ordentlichen Dienstbetrieb weiterhin sicherzustellen“, sagte Landesamtsdirektor Forster.