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Soziales

Längere Unterstützung für „Care Leaver“

Junge Menschen, die mit 18, mit der Volljährigkeit, aus allen Betreuungen fallen, werden länger unterstützt. Das kündigte Soziallandesrätin Eva Pawlata (SPÖ) am Mittwoch an. Stationäre sowie Beratungsleistungen werden bis zum 21. bzw. 24. Lebensjahr ermöglicht.

Etwa 850 Tiroler Jugendliche leben aus verschiedenen Gründen nicht bei ihren Familien. Sie wachsen bei Pflegefamilien auf, leben in betreuten Wohngemeinschaften oder Heimen. Mit Beginn der Volljährigkeit endete der Anspruch auf Betreuung bisher abrupt – mehr dazu in Care Leaver: Mit 18 auf sich allein gestellt.

Land stockte Geldmittel auf

Nun soll den jungen Erwachsenen ermöglicht werden, bis zum 24. Lebensjahr auf Beratungen aller Art zurückgreifen zu können. Für das Jahr 2024 stockte das Land die Finanzmittel, die den Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden, um 17 Prozent auf rund 200.000 Euro auf. Im Jahr 2023 wurden in Tirol insgesamt rund 1.200 Betreuungsstunden für „Care Leaver“ geleistet.

"Care Leaver können im Unterschied zu den meisten anderen Gleichaltrigen kaum oder gar nicht auf das Unterstützungssystem ihrer Familie zurückgreifen. Es ist daher notwendig, diese jungen Menschen bei Bedarf und insbesondere in Krisensituationen weiterhin zu unterstützen. Damit sollen der Übergang in das selbstständige Leben erleichtert und die Chancengleichheit gefördert werden“, so die Soziallandesrätin am Mittwoch.

824 Tiroler Kinder in sozialpädagogischem Einrichtungen

Stationäre Angebote der Erziehungshilfen können von den jungen Menschen, bis sie 21 Jahre alt sind, weiter in Anspruch genommen werden. Individuelle Beratungsleistungen können bis zum 24. Lebensjahr in Anspruch genommen werden. Insgesamt wurden in Tirol im Jahr 2022 824 Kinder und Jugendliche in sozialpädagogischen Einrichtungen betreut – 204 davon waren volljährig.