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Politik

WK für Fernpasstunnel mit Bedingungen

Die Tiroler Wirtschaftskammer (WK) spricht sich für den Bau des Fernpasstunnels aus, fordert allerdings wirtschaftlich verträgliche Mauttarife. Regionen dürften durch die Maut nicht in ihrer Wettbewerbsfähigkeit geschwächt werden. Für die Gemeinde Nassereith zeichnet sich eine Lösung in der Mautfrage ab.

Sowohl der Bau des Fernpasstunnels als auch die Errichtung der zweiten Tunnelröhre beim Lermooser Tunnel gehörten schnellstmöglich umgesetzt, so Wirtschaftskammerpräsidentin Barbara Thaler (ÖVP). Wenig begeistert zeigt man sich in der Wirtschaftskammer von der Einführung der Maut. Betriebe dürften durch die Maut nicht in ihrer Wettbewerbsfähigkeit geschwächt werden, heißt es.

Spezielle Tarife für Vielfahrer gefordert

Das Land Tirol sei gefordert, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um etwa Ausnahmen für den Werkverkehr zu ermöglichen, so Christian Strigl, Obmann der WK-Bezirksstelle Reutte. Er fordert auch spezielle Mauttarife für Vielfahrerinnen und Vielfahrer.

Aufgrund des schlechten Zustands der gesamten Fernpassstrecke müsse zudem sichergestellt werden, dass die Mauteinnahmen für die Instandhaltung und den Ausbau der Fernpassstraße B179 und der Miemingerstraße B189 verwendet werden, so Josef Huber, WK-Obmann von Imst.

Landesbaudirektion prüft mehrere Möglichkeiten

Die Gemeinde Nassereith hat ihre Zustimmung zum Fernpasspaket unterdessen an zwei Forderungen geknüpft: Dass das 7,5t-Fahrverbot aufrecht erhalten bleibt und die mautfreie Erreichbarkeit des eigenen Gemeindegebiets gewährleistet wird.

Das 7,5t-Lkw-Fahrverbot sei rechtlich abgesichert, betonte das Land. Bezüglich der Mautstationen würden nun mehrere Möglichkeiten geprüft. Ziel sei die mautfreie Erreichbarkeit des Gemeindegebiets. Dazu zähle auch das Naherholungsgebiet am Fernstein, betonte Nassereiths Bürgermeister Herbert Kröll. Das Land will deshalb nun das Bauverfahren von Fernpasstunnel und Mautstationen entkoppeln und neu einreichen.

Regierung stellt im Landtag Weichen für Fernpass-Paket

Am Mittwoch hatte der Landtag mit Stimmen der Regierungsparteien ÖVP und SPÖ erste Weichen für das „Fernpass-Paket“ gestellt. Gegen die Stimmen der Opposition beschlossen sie Regierungsvorlagen für eine Einhebung der Maut und die Gründung einer Mauteinhebungsgesellschaft. Die Opposition übte teils massive Kritik und forderte teilweise eine Volksbefragung – mehr dazu in Fernpass-Paket: Land schlug erste Pflöcke ein.