Am frühen Abend hatte es geheißen, dass im Zuge von Arbeiten der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) und der TIGAS für ein neues Grundwassernetz sowie des Verlegens der Fernwärmeleitungen am Bozner Platz eine „Anomalie“ registriert worden war. Der folgende Alarm löste einen Sondereinsatz diverser Einheiten aus. Es kam zu Sperren und Verkehrsbehinderungen im Bereich des Bahnhofes.
Der Entminungsdienst des Bundesheeres (EMD) rückte an, die Grabungsarbeiten wurden gegen 20.00 Uhr gestartet. Auch eine mögliche Evakuierung der Anrainerschaft stand im Raum. Auch der Eingang zum Hauptbahnhof war gesperrt. Der Zugverkehr sei jedoch nicht beeinträchtigt gewesen, hieß es von der ÖBB gegenüber der Onlineausgabe der „Tiroler Tageszeitung“. Die Züge waren über den südlichen Bahnhofseingang erreichbar.
15.000 Tonnen Bomben abgeworfen
Immer wieder werden in Innsbruck bei Grabungsarbeiten Fliegerbomben gefunden worden – beispielsweise im September 2021. Da es sich um eine intakte und zündfähige Bombe handelte, wurde der Bereich rund um den Fundort großräumig abgeriegelt. Spezialisten konnten die Bombe erfolgreich entschärfen – mehr dazu in Fliegerbombe erfolgreich entschärft.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs war die Eisenbahn der wichtigste Nachschubweg für die deutschen Truppen in Italien. Das Ziel der Alliierten war es, diese Versorgungslinie über den Brenner zu unterbrechen. Sie schickten Bombengeschwader los und zerstörten so den gesamten Bahnhof. Durch die 15.000 Tonnen Bomben starben damals alleine in Innsbruck 500 Menschen und zahlreiche Wohnhäuser wurden zerstört.