Gemeinsam mit Erzbischof Franz Lackner zelebrierten Bischöfe aus Österreich und den Nachbardiözesen sowie dem päpstlichen Nuntius Pedro Lopez Quintana die Totenmesse im Salzburger Dom. Vonseiten der Politik und des öffentlichen Lebens erwiesen unter anderem die Landeshauptleute von Tirol und Salzburg, Anton Mattle (ÖVP) und Wilfried Haslauer (ÖVP), die EU-Kommissarin a.D. Benita Ferrero-Waldner sowie zahlreiche Vertreter aus Nationalrat, Bundesrat und den Ländern Salzburg, Tirol und Steiermark dem Verstorbenen die letzte Ehre.
Persönliches Worte von Landeshauptmann Mattle
Erzbischof Franz Lackner würdigte seinen Vorgänger als einen Christen und Menschen, der noch in Krankheit und Sterben „Wesentliches zu sagen hatte“. Besonders ging Lackner auf die letzten Monate im Leben Kothgassers ein. Der Emeritus war in seinem Leiden und Sterben Vorbild. Kothgasser war „ein Freund der Jugend“: „Seine große Liebe galt den Schulen, die er anlässlich von Visitationen stets besuchte. Nach ihm wurde schließlich ein Preis benannt, der jährlich an Absolventen für vorwissenschaftliche Arbeiten im Bereich von Ethik und Religion verliehen wird. Seine Gemütsart war geprägt von einer ‚tranquilla serenitas‘, einer ruhigen Heiterkeit. Bischof Alois konnte herzlich lachen.“
Für den Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle war Kothgasser die „gelebte Caritas und einer, der als Bischof von Innsbruck ganz nahe bei seinen Priestern, Diakonen und Mitarbeitern war“. In einem sehr persönlichen Statement würdigte Mattle Kothgassers seelsorgliche Stärke zur Zeit der Lawinen-Katastrophe von Galtür 1999.
Bewegtes Leben
Alois Kothgasser wurde 1937 in Lichtenegg in der Südoststeiermark als Sohn einer Bauernfamilie geboren. Nach dem Ordenseintritt bei den Salesianern Don Boscos studierte er in Turin und Rom. 1964 wurde er zum Priester geweiht. Von 1982 bis 1997 war er Professor für Dogmatik und zweimal Rektor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benediktbeuern in Bayern. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) ernannte ihn 1997 zum Innsbrucker Bischof. Zwischen 2003 und 2013 war er der 78. Erzbischof von Salzburg. Nach seiner altersbedingten Emeritierung lebte er zunächst mehrere Jahre im Geistlichen Zentrum der Don-Bosco-Schwestern in Baumkirchen (Bezirk Innsbruck-Land). Seit seinem 85. Geburtstag 2022 wohnte Erzbischof Kothgasser im Priesterseminar der Erzdiözese Salzburg. Er starb am 22. Februar im Alter von 86 Jahren. Mehr dazu unter Innsbrucker Altbischof Kothgasser gestorben.