Bisher mussten Pflegeeltern ohne Dienstverhältnis anderweitig sozialversichert sein oder selbst in die Sozialversicherung einzuzahlen. Ab heuer will das Land hier in die Bresche springen und eine stundenweise Anstellung anbieten – und zwar über den Samariterbund. Im Normalfall ist ein Ausmaß von acht Wochenstunden vorgesehen. Bei höherem Betreuungsbedarf, zum Beispiel bei Kindern oder Jugendlichen mit Behinderung, kann die Stundenanzahl für die Anstellung höher sein.
Laufend Pflegeeltern gesucht
Österreichweit leben etwa 5.000 Kinder bei Pflegeeltern. Diese Kinder werden aus verschiedenen Gründen von ihren leiblichen Eltern getrennt – etwa, weil sie vernachlässigt werden, Gewalt erleben oder ihre Eltern Suchtprobleme haben. Bundesweit – so auch in Tirol werden laufend Pflegeeltern gesucht – mehr dazu in Pflegeeltern werden dringend gesucht. Laut Land gibt es derzeit zehn freie Plätze in Pflegefamilien.
Aber nicht jeder freie Platz passt automatisch für jedes Kind, Bedürfnisse seien sehr verschieden, heißt es. Als Pflegeeltern in Frage kommen sowohl Paare als auch Einzelpersonen.
Bereitschaftsfamilien oder Langzeit-Pflege
In Tirol gibt es mehrere Formen der Pflegeelternschaft. Sogenannte Bereitschaftsfamilien nehmen Kinder unter zwei Jahren für eine maximale Zeit von zwei Jahren auf. Langzeit-Pflegefamilien nehmen Kinder für längere Zeit in die Familie auf und betreuen sie – manchmal sogar bis zum 18. Lebensjahr.
Im Gegensatz zur Adoption, bei der die kompletten Rechte an die Adoptiveltern abgegeben werden, erhalten Pflegeeltern das Sorgerecht nicht. Im Regelfall bleiben Kinder dennoch bei ihren Pflegefamilien.
Info-Abend am 4. April
Für Interessierte bietet das Land am 4. April um 17.00 Uhr einen Info-Abend, der online von überall her verfolgt werden kann. „Pflegepersonen schenken Kindern und Jugendlichen ein neues Zuhause, Halt und Geborgenheit und unterstützen sie bei der körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung. Diese Aufgabe ist ebenso herausfordernd wie wichtig. Im Rahmen des Infoabends können sich Interessierte unverbindlich über die Pflegeelternschaft informieren“, sagt die für Kinder- und Jugendhilfe zuständige Landesrätin Eva Pawlata (SPÖ).