In der Flüchtlingsunterkunft in der Innsbrucker Brunecker Straße gibt es seit mehreren Monaten kein Warmwasser
ORF Tirol
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Soziales

Nach sechs Monaten wieder Warmwasser

Rund ein halbes Jahr lang mussten knapp 70 geflüchtete Menschen in einer Innsbrucker Flüchtlingsunterkunft ohne Warmwasser leben, nun scheint das Problem gelöst. Die Wasserleitungen konnten instand gesetzt werden. Wer die Kosten der Sanierung übernimmt, ist noch nicht geklärt.

Im September fiel in der Flüchtlingsunterkunft in Innsbruck die Warmwasserversorgung aus – zuerst in einzelnen Stockwerken, dann im ganzen Haus. Monatelang konnten mehrere beauftragte Fachfirmen die Ursache für das Problem nicht finden. Schließlich, nach mehreren Begehungen, konnten die Problemstellen in den Leitungen lokalisiert und behoben werden. Warum es davor niemand geschafft habe, sei unerklärbar, sagte ein Sprecher der Tiroler Sozialen Dienste (TSD) dem ORF.

Ursprünglich wurde angekündigt, dass die Bewohnerinnen und Bewohner während der Sanierungsarbeiten aus dem Haus ausziehen müssten. Sie konnten dann aber doch bleiben.

Tiroler Soziale Dienste

Die Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD) hat als zentrale Aufgabe, die Grundversorgung für alle sich in Tirol aufhaltenden Vertriebene und Asylwerber sicherzustellen. Sie betreut Geflüchtete in ihren Unterkünften und zahlt finanzielle Leistungen an sie aus.

Bewohner konnten nicht in Hallenbad duschen

Anfang Februar hieß es zunächst aus dem Büro des zuständigen Landesrats Georg Dornauer (SPÖ), dass die geflüchteten Menschen die Duschen des ein paar Gehminuten entfernten Hallenbades in der Amraser Straße benutzen dürften – außerhalb der Öffnungszeiten. Aus dieser Ankündigung wurde allerdings nichts, wie die TSD gegenüber dem ORF bestätigten. Es hätte mehrere Wochen gedauert, gemeinsam mit den Innsbrucker Kommunalbetrieben (IKB), die das Bad betreiben, die Details und das Organisatorische dafür zu klären. Bis das erledigt war, gab es in der Unterkunft bereits wieder Warmwasser.

Gespräche zwischen Vermieterin und TSD

Die Problemstellen für das Warmwasser-Problem konnten nun mittels Kamerafahrten in den Rohren lokalisiert werden, hieß es. Teilweise wurden die Leitungen nicht getauscht, sondern ausgefräst, um den Wasserdurchfluss wiederherzustellen. Die Verantwortlichen hoffen, dass das Problem damit endgültig behoben ist, auch wenn das Haus generell sanierungsbedürftig ist.

Wer die Kosten der Sanierung übernimmt, sei noch nicht endgültig geklärt, hieß es. Es hätte diesbezüglich Gespräche zwischen der Eigentümerin des Hauses und den TSD als Mieter gegeben, bei denen auch über eine mögliche Mietvertragsverlängerung und weitere Sanierungsmaßnahmen gesprochen wurde. Der aktuelle Mietvertrag laufe noch bis Jänner 2025. Es gebe „von Seiten der Vermieterin Gesprächsbereitschaft und großes Entgegenkommen“, so die TSD. Details könne man angesichts der laufenden Gespräche aber noch keine verlautbaren.

Das Haus in Innsbruck ist eine von mehreren Flüchtlingsunterkünften in Tirol, die in schlechtem Zustand sind. Das ehemalige Hotel Toleranz in Jenbach beispielsweise ist ebenfalls stark sanierungsbedürftig – mehr dazu in Kein Warmwasser in Flüchtlingsunterkunft.