Die Sperre hatte vom Autobahnknoten Innsbruck-Amras bis zum Brennerpass zurückgereicht. Zu den Behinderungen war es laut Land durch mehrere „schlecht ausgerüstete Schwerfahrzeuge“ gekommen, die auf der Autobahn hängen blieben. Weitere Lkws versuchten diese Fahrzeuge zu überholen und blieben ebenfalls hängen.
Diese Lkw-Fahrer nutzten trotz Fahr- und Überholverbots den zweiten und dritten Fahrstreifen. Pkw und vor allem auch Räumfahrzeugen war der Weg versperrt, ein Durchkommen nicht mehr möglich. In der Folge mussten die Schwerfahrzeuge mit großem Aufwand aus einem Abschnitt von rund drei Kilometern einzeln abgeschleppt werden.
Das Rote Kreuz hatte mit der Versorgung von Autofahrern begonnen, die seit Stunden auf der A13 zwischen Matrei und dem Brenner Richtung Süden im Stau standen. Dazu wurde ein Einsatzstab des Landes eingerichtet.
Rot-Kreuz-Mitarbeiter verteilten Tee
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden mit sechs bis sieben Rot-Kreuz-Fahrzeugen, flankiert von Polizeiautos, langsam auf der A13 vom Brenner Richtung Innsbruck fahren. Sie verteilten Tee, weitere Getränke, Snacks und Süßigkeiten, erklärte die Bezirkskommandantin des Roten Kreuzes Monika Müller.
„Wir werden immer wieder über die Mittelleitschiene steigen, um zu den Menschen zu gelangen. Ich habe gerade mit einem Betroffenen telefoniert, der drei Kinder im Auto hat. Und der macht sich verständlicherweise große Sorgen. Die stehen ja schon seit vielen Stunden im Stau.“
80 bis 100 Lkws bis zum Abend abgeschleppt
Bis 19.00 Uhr waren laut ASFINAG seit Mittag 80 bis 100 Lkws von der Brennerautobahn abgeschleppt. Zwischen Matrei und dem Brenner stand eine Spur mit Lkws und zwei Spuren mit Pkws zur Verfügung, so Bezirkshauptmann Michael Kirchmair.
Zahlreiche Personen wurden auch in der Innsbrucker Olympiahalle vom Roten Kreuz versorgt. Vier Busse mit mehr als 200 Jugendlichen aus Deutschland und Italien bekamen dort Getränke und warmes Essen. Ein Teil von ihnen verbrachte dort die Nacht auf Feldbetten.
Die Brennerautobahn war seit Mittag in Fahrtrichtung Italien gesperrt. Grund sind der starke Schneefall und hängengebliebene Lkws – mehr dazu in Brennerautobahn seit Stunden gesperrt.
Auch in Südtirol war die Brennerautobahn in Richtung Brenner zweitweise gesperrt. Hier galt die Sperre ab der Mautstelle Sterzing.
Naviser Straße gesperrt
Indessen ist die L22 Naviserstraße ab der Moosleite wegen Lawinengefahr für den Verkehr gesperrt worden. Die Verbindung bleibt über Nacht zu, so Bürgermeister Lukas Peer. Am Samstagfrüh tagt die Lawinenkommission, um über die weiteren Möglichkeiten zu beraten.