Starke Schneefälle auf der Brennerautobahn (A13) in Tirol haben zu einer vorläufigen Komplettsperre in Richtung Süden geführt
APA/ASFINAG
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Verkehr

Brennerautobahn war Stunden gesperrt

Die starken Schneefälle haben auf Tirols Straßen für Behinderungen und Staus gesorgt. Auf der Brennerautobahn (A13) waren einige Lkws hängen geblieben, so die ASFINAG Freitagmittag. Die Brennerautobahn musste Richtung Süden ab Innsbruck komplett gesperrt werden. Auch auf anderen Durchzugsrouten kam es derzeit zu Problemen.

Die Brennerautobahn war Richtung Bozen ab Innsbruck im gesamten Verlauf gesperrt. Es sind Lkws auf der Schneefahrbahn hängen geblieben. Auch auf Südtiroler Seite war die A22 Richtung Brenner ab Sterzing gesperrt.

ASFINAG „mit allen Ressourcen unterwegs“

Die ASFINAG war mit mehr als 20 Räumfahrzeugen und Abschlepptrupps im Einsatz, erklärte Sprecher Alexander Holzedl: „Wir sind mit allen Ressourcen, die wir zur Verfügung haben, im Einsatz, um die hängen gebliebenen Lkws zu entfernen, damit unsere Räumstaffeln wieder durchkommen. Wir versuchen, die Situation so schnell wie möglich zu bereinigen. Tatsache ist aber, dass wir von massiven Schneefällen sprechen und es seine Zeit dauern wird, bis wir die Fahrzeuge mit unserem Spezialunternehmen von der Autobahn entfernt haben.“

Besonders problematisch sei, dass Lkws nicht nur auf dem rechten Fahrstreifen hängen geblieben sind, sondern auch auf dem zweiten und dritten, so Holzedl: „Hier herrscht – vor allem bei diesen Verhältnissen – ein Fahr- und Überholverbot für Lkws. Wenn man das ignoriert, entsteht eben das große Problem, dass die Räumfahrzeuge nicht mehr passieren können und im Stau stecken. Dazu reichen einige wenige steckengebliebene Lkws“, so der ASFINAG-Sprecher.

Fahrten über den Brenner vermeiden

Es gibt praktisch durchgehend Stau, auch ab dem Brenner Richtung Innsbruck. Lkws auf dem Weg nach Italien werden bereits auf der Inntalautobahn auf einem Parkplatz zwischen Wattens und Hall angehalten. Die ASFINAG forderte die Reisenden auf, großräumig auszuweichen oder eine Fahrt über den Brenner zu verschieben.

ABD0055_20240223 – BRENNER – …STERREICH: ZU APA0227 VOM 23.2.2024 – Starke SchneefŠlle haben am Freitag, 23. Februar 2024, auf der Brennerautobahn (A13) in Tirol zu einer vorlŠufigen Komplettsperre in Richtung SŸden gefŸhrt. Lkw waren hŠngen geblieben, die Asfinag mit RŠumfahrzeugen und Abschlepp-Trupps im Einsatz. – FOTO: APA/MARKUS ANGERER
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Seit ca. 12.30 Uhr geht auf dem Brenner Richtung Süden nichts mehr

Lkws versperren den Weg für die Räumfahrzeuge

Seit den frühen Morgenstunden kommt es speziell entlang der Brennerautobahn zu starken Schneefällen. Bei Brenner-Nord sind rund 40 Zentimeter Neuschnee in kurzer Zeit gefallen, die Schneefälle sind weiterhin anhaltend stark. Neben den Räumfahrzeugen sind auch Spezialabschleppunternehmen entlang der Strecke im Einsatz, um die hängen gebliebenen Lkws wieder flottzumachen.

Nach der Sperre der Autobahn versuchten Tausende Autofahrerinnen und Autofahrer auf die Brennerbundesstraße auszuweichen, mit mäßigem Erfolg. Sie musste lange Zeiten in Kauf nehmen, um auf die Inntalautobahn zu gelangen.

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TIROL: SCHNEEF€LLE SORGTEN F†R BRENNERAUTOBAHN-SPERRE
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Fahrverbote und Kettenpflichten

Um kurz vor 13.00 Uhr musste die B180, die Reschen-Straße, zwischen Nauders und der Kajetansbrücke gesperrt werden. Ein Baum blockierte die Fahrbahn. Die Autofahrer mussten die Sperre, die wieder aufgehoben wurde, abwarten. Auf der Gerlosstraße bildete sich ab Hainzenberg ein kilometerlanger Stau wegen der Schneefahrbahn. Für den Gerlospass bestand Kettenpflicht für alle Fahrzeuge.

Auf der Mieminger Straße (B189) besteht zwischen dem Holzleitensattel und Obsteig ein Fahrverbot für Lkws. Dazu gibt es Schneekettenpflichten für die Arlberg-Passstraße ab St. Anton, für die Tuxer Straße ab Finkenberg und für die Sellraintalstraße zwischen Kematen und Kühtai.

Auf dem Innsbrucker Flughafen musste wegen der winterlichen Bedingungen ein Flug umgeleitet werden, mehrere Flüge waren teils stundenlang verspätet.

Sperre der Aldranser Straße (Blickrichtung Rinn)
Webcam Land Tirol
Die Aldranserstraße wie auch die Iglerstraße mussten am frühen Nachmittag komplett gesperrt werden

Stromunterbrechungen wegen des schweren Schnees

Zum Chaos auf vielen Tiroler Straßen kommen auch noch Stromausfälle dazu. Bäume stürzen wegen des schweren, nassen Schnees auf Stromleitungen. Versorgungsunterbrechungen sind die Folge – mehr dazu in Schnee: Hunderte Haushalte ohne Strom.

Lawinengefahr stark gestiegen

Die prognostizierten Neuschneemengen für Tirol hatten auch die Lawinengefahr stark steigen lassen. In den östlichen und südöstlichen Landesteilen wurde oberhalb der Waldgrenze Lawinenwarnstufe vier auf der fünfteiligen Skala ausgegeben. Damit herrschte „große Gefahr“. In weiten Teilen Tirols wurde die Lawinengefahr als „erheblich“ (Stufe drei) eingeschätzt. Stellenweise wurden bis zu 50 Zentimeter Neuschnee erwartet.