Wechselkröte
Rudi Hofer/www.focusnatura.at
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Tiere

Mitmach-Projekt zum Schutz der Amphibien

Bei einem Mitmach-Projekt der Uni Innsbruck können Laien-Forscher zum Schutz heimischer Amphibien beitragen. Die Experten interessieren sich dafür, welche Frösche, Kröten, Unken, Salamander und Molche in privaten Kleingewässern vorkommen.

Das Projekt „Frosch im Wassertropfen“ wurde erstmals 2019 in Tirol durchgeführt, 100 Wasserproben wurden aus ganz Tirol eingeschickt. „Damals konnten wir bis zu fünf verschiedene Arten in einzelnen Gewässern finden, was auf eine erstaunliche Amphibienvielfalt hinweist“, erklärte Projektkoordinatorin Martina Nindl-Kaplenig vom Institut für Zoologie der Universität Innsbruck in einer Aussendung – mehr dazu in Tiroler Frösche werden durch Pilz bedroht.

Dramatischer Rückgang der Amphibienbestände

Nun wird das Projekt auf ganz Österreich ausgeweitet. Hintergrund ist der dramatische Rückgang der Amphibienbestände weltweit und auch in Österreich. Verantwortlich dafür sind den Experten zufolge der Verlust von Lebensraum, der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und der eingeschleppte Amphibienpilz „Bd“.

Probeentnahme aus einem Gewässer mit Gelbbauchunken
Bianca Zerobin
Probeentnahme aus einem Gewässer mit Gelbbauchunken

Als „Citizen Scientists“ online anmelden

Weil naturnahe (Garten-)Teiche wichtige Rückzugsgebiete für diese gefährdete Tiergruppe sein können, wollen die Wissenschafter mehr Informationen über das Vorkommen von Amphibien in privaten Gewässern gewinnen.

Interessierte Personen, die einen Teich oder ein anderes kleines Gewässer in der Nähe haben, können sich als „Citizen Scientists“ über ein Onlineformular bewerben. Passt das Gewässer, erhalten die Laien-Forscher ein Probenset zur Wasserentnahme. Über 1.000 Kits stehen dafür bereit.

Proben werden auf Vorkommen von Pilz „Bd“ untersucht

Die zurückgesendeten Wasserproben werden an der Uni Innsbruck untersucht. Anhand der darin enthaltenen Amphibien-DNA kann man feststellen, welche Arten in dem Gewässer vorkommen. Zudem werden die Proben auf den Pilz „Bd“ untersucht, um herauszufinden, wie stark sich dieser bereits in Österreich ausgebreitet hat. Die teilnehmenden „Citizen Scientists“ erhalten schließlich einen Befund über ihre Probe und erfahren, welche Amphibienarten im jeweiligen Gewässer leben.