Katrin Beierl (AUT) während dem 1. Lauf im Monobob der Frauen im Rahmen des BMW IBSF Bob- und Skeleton-Weltcup am Samstag, 16. Dezember 2023, in Innsbruck – Igls.
APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Sport

Aus für Igls – Olympia Bahn in Cortina

Die Bob-, Skeleton- und Rodelbahn für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2026 in Mailand-Cortina wird in Cortina gebaut. Das teilte die italienische Regierung in Rom am Freitag mit. Eine Austragung auf der Bahn in Innsbruck-Igls, die dafür saniert werden sollte, kommt damit nicht mehr in Frage.

SIMICO, die Gesellschaft, die für Infrastrukturprojekte im Zusammenhang mit den Spielen zuständig ist, hat dem italienischen Bauunternehmen Pizzarotti den Auftrag für die Bauarbeiten erteilt, erklärte die Regierung in Rom am Freitag. Mit diesem Beschluss ist die Aussicht einer Austragung der Wettkämpfe in Innsbruck-Igls wohl endgültig vom Tisch.

Viel Zeit für den Bau bleibt nicht

Der Eiskanal soll 81,6 Millionen Euro kosten und von Pizzarotti bis März 2025 fertiggestellt werden. Vorgesehen sind nur 13 Monate Bauzeit. Nach der Auftragsvergabe müssen die Baustellen spätestens Mitte Februar eröffnet werden, damit der Eiskanal bis Mitte November 2024 fertiggestellt werden kann. 90 Arbeiter werden sieben Tage die Woche daran arbeiten. Die Wettkampftests sind für die ersten beiden Monate des Jahres 2025 vorgesehen, also ein Jahr vor der Eröffnung der Winterspiele 2026.

Italien wollte unbedingt eigene Bobbahn

„Diese Entscheidung setzt ein klares Zeichen und zeugt von der Entschlossenheit dieser Regierung, alle Arbeiten für die Spiele auf bestmögliche Weise und in Italien durchzuführen“, kommentierten Infrastrukturminister Matteo Salvini, und Sportminister Andrea Abodi. Das Internationale Olympische Komitee hatte sich gegen einen Neubau in Cortina ausgesprochen.

Tirols Sportlandesrat LHStv. Georg Dornauer (SPÖ), der sich für eine Austragung der Bewerbe in Igls stark gemacht hatte, will die nun „offenbar“ getroffene Entscheidung „selbstverständlich akzeptieren“. Er habe stets betont, dass die Entscheidung „im Gastgeberland und vom Olympischen Komitee gefällt“ werde, sagte er gegenüber der APA. Unabhängig davon werde der Eiskanal in Innsbruck-Igls unter seiner Ressortführung „saniert und auf den neuesten Stand gebracht. Danach freuen wir uns wieder über eine Vorzeigeanlage von weltweiter Reputation.“

Entscheidung für ÖVP „bedauerlich“

Sebastian Kolland, der Sportsprecher der ÖVP Tirol, hielt hingegen die Entscheidung für den Bahnbau in Cortina bedauerlich. „Ich halte das in vielerlei Hinsicht für einen Fehler und glaube, dass hier eine große Chance vertan wurde. Es macht vor allem wirtschaftlich, aber auch ökologisch betrachtet einfach keinen Sinn, nicht einmal einhundert Kilometer Luftlinie von Innsbruck/Igls entfernt, eine neue Bahn um dutzende Millionen Euro aus dem Boden zu stampfen“, so Kolland. Die Auslastung der Bahn in Cortina werde nach Olympia laut ihm wieder „überschaubar“ sein.