Mit Freitag 26. Jänner endete die Frist, um einen Bürgermeisterkandidaten oder eine -kandidatin zu nominieren. Doch keine der Listen reichte einen Vorschlag ein. Und so ist nun der Gemeinderat, der sich auf diese Vorgehensweise verständigte, am Zug, den neuen Ortschef zu wählen. Die Wahl soll am 5. Februar 2024 stattfinden.
Plank führt bereits die Amtsgeschäfte
„Martin Plank soll Christoph Walser als Bürgermeister nachfolgen“, ließ die Gemeinde Thaur in einer Aussendung wissen. Darüber hinaus wurde die Thaurer Bevölkerung via Postwurf über den Umstand informiert. Alle fünf Fraktionen im Thaurer Gemeinderat waren mit dieser Vorgehensweise offenbar einverstanden.
Für den neuen Bürgermeister habe es inhaltliche Argumente gegeben. Martin Planks Fraktion halte die absolute Mehrheit im Gemeinderat. Zudem sei es „im Sinne einer raschen und sachlichen Weiterführung der Gemeindeagenden“, denn Plank führe seit dem Rücktritt von Christoph Walser die Amtsgeschäfte und übe das Amt des Vizebürgermeisters seit acht Jahren aus.
Im Sinne der Finanzen und der Kontinuität
Dass der Thaurer Bevölkerung damit die Möglichkeit einer Wahl genommen wurde, argumentieren die Fraktionsobleute Joe Bertsch (Grüne), Karin Sommeregger (SPÖ), Daniel Plank (Gemeinsam für Thaur) und Gabriele Brandmayr (MFG) folgendermaßen: „Wir scheuen uns nicht vor der Wahl, aber wir wollen im Sinne der Gemeinde in Ruhe und mit Kraft für die Bürgerinnen und Bürger weiterarbeiten. Damit ersparen wir der Gemeinde bis zu 8.000 Euro und viel organisatorischen Aufwand. In der aktuell angespannten finanziellen Lage der Tiroler Gemeinden wollen wir unserer Aufgabe als gewählte Gemeinderätinnen und Gemeinderäte wahrnehmen", hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme.
Die Wahl zum Bürgermeister erfolgt in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Montag, 5. Februar, 18.00 Uhr, im Alten Gericht.
Überraschender Rücktritt Walsers
Christoph Walser war am 10. November von seinen Ämtern als Wirtschaftskammer-Präsident und Thaurer Bürgermeister völlig überraschend zurückgetreten. Damals gab er persönliche Gründe dafür an. Die Staatsanwaltschaft teilte allerdings noch am selben Tag mit, dass bei Walsers Transportunternehmen der Verdacht auf Abgabenhinterziehung bestehe. Es habe auch Hausdurchsuchungen gegeben – mehr dazu in Rücktritt von WK-Präsident Christoph Walser.