Fritz Gurgiser
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Verkehr

Gurgisers Plan für „enkeltaugliche“ Zukunft

Der Obmann des Transitforums Austria Fritz Gurgiser hat am Dienstag eine „enkeltaugliche Lärmschutzoffensive“ vorgelegt. Gurgiser präsentierte ein Zehn-Punkte-Programm, damit private Außenbereiche wieder nutzbar sind und die Nah- sowie die Gesundheitsversorgung staufrei erfolgen können.

Das Thema Verkehr begleitet Tirol seit Jahrzehnten. Trotz zahlreicher Maßnahmen der Politik konnte die Anzahl der Fahrzeuge, die durch Tirol fahren, nicht reduziert werden – im Gegenteil. Auf der Brennerautobahn (A13) waren 2023 mehr Fahrzeuge zu verzeichnen als jemals zuvor – mehr dazu in Höchststand beim Verkehr am Brenner.

Der Obmann des Transitforums Austria startet nun eine weitere Initiative, die nicht mehr am Verkehr ansetzt. Vielmehr seien die Behörden, nämlich die Bezirkshauptmannschaften gefordert, bestehende Gesetze umzusetzen. Es gehe „um die Rückgewinnung privater und betrieblicher Freiheiten“, die verloren seien, so Gurgiser. Denn "jede Freiheit habe dort ihre Grenzen, wo sie anderen genommen wird“.

Verkehr bereits an den Landesgrenzen dosieren

Das Transitforum fordert etwa das Vorsorge- und Verursacherprinzip in den Vordergrund zu stellen, und nicht die Nachsorge. Der Verkehr – gemeint sind hier Pkws und Lkws – gehörte an den Landesgrenzen, am Ursprung, dosiert oder darüber hinaus im Zusammenwirken der ebenfalls belasteten Gemeinden und des Tourismus bzw. der Tourismusverbände.

Beim Schwerverkehr müssten die, wie Gurgiser meinte, seit Jahrzehnten unverändert bestehenden Ausnahmeregelungen aktualisiert werden. Es gehe um die Lkw-Fahrverbote, etwa um das Thema „falsche Ladungsdeklaration“.

Unangemeldete Kontrollen

Kontrollen und Strafen gehörten – etwa die Lenk- und Ruhezeiten betreffend – unangemeldet durchgeführt. Gurgiser fordert im Falle hohe Strafen und insbesondere im Winter eine Reifen- und Kettenpflichtprüfung. Bei unzureichender Ausrüstung müsse der Lenker sein Fahrzeug abstellen und dürfe keine Bergstrecken befahren. Das Ausweichen auf Kleinlaster und die damit einhergehende Umgehung von Fahrverboten müsse ebenso streng kontrolliert werden.

Auch dem Motorrad-Freizeitverkehr durch enge Gebirgstäler und hohe Pässe will Gurgiser zu Leibe rücken: „Wer Tirol liebt, wird auch akzeptieren, dass der Lärm kein Qualitätsmerkmal für Menschen,
Natur und Tourismus in engen Gebirgstälern ist.“

Erneute Forderung nach Temporeduktion

Gurgiser schlägt erneut Tempolimits vor: 80 km/h auf Freilandstraßen und Tempo 40 km/h innerhalb der Gemeinden. Hier könne Sprit, Geld, Co2 und Lärm gespart werden. Dazu sprach sich der Obmann des Transitforums dafür aus, dass die Zahl der Gästebetten in Tirol begrenzt wird, ebenso wie die Liftkapazitäten. Damit könne die Situation in den jeweiligen Gemeinden, die mit der Zu- und Abfahrt belastet sind, verbessert werden.

Außerdem will Fritz Gurgiser, dass die Dienstanweisung „Lärmschutz“ des Landes, die regelt, wie Lärmschutz ermöglicht werden kann, niedrigere Grenzwerte anführt als bisher. Die Werte sollen sich nach der Vorgabe der WHO richten.

Klimaschutz als Werbeargument

Als zehnten Punkt führte der Chef des Transitforums den Klimaschutz an: „Jede Maßnahme, welche Verkehr reduziert, ist eine Qualitätsmaßnahme für das „Herz der Alpen“, für unsere private und betriebliche Anrainerschaft. Es ist positiv für den Klimaschutz und festigt die Landesvorreiterrolle als Bestwerbung für den Standort mit Nachahmungseffekt.“