Lkw-Kolonnen auf der Luegbrücke der Brennerautobahn
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Verkehr

Luegbrücke ab 2025 wahrscheinlich einspurig

Mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ werde die Luegbrücke auf der Brennerautobahn (Bezirk Innsbruck-Land) ab 2025 nur mehr einspurig befahrbar sein. Grund sei der desolate Zustand der Brücke, so die ASFINAG. An bestimmten Tagen könnte es außerdem Lkw-Fahrverbote geben.

Um das Gewicht auf der Luegbrücke zu reduzieren, plant die ASFINAG eine Einspurigkeit ab 2025. Zwar müsse man noch eine Prüfung von unabhängigen Sachverständigen abwarten, die im ersten Halbjahr 2024 stattfinden soll. Die ASFINAG geht aber davon aus, dass eine Gewichtsreduktion auf der sanierungsbedürftigen Brücke notwendig werde.

Einspurigkeit sei Frage der Sicherheit

An ausgewählten Tagen sollen statt der notwendigen Einspurigkeit pro Richtung zwei Fahrspuren je Richtung für Pkw zur Verfügung stehen, um erhöhtem Verkehrsaufkommen Rechnung zu tragen, hieß es in einer Aussendung. Basis der Planung dieser Tage werden die Ergebnisse bereits durchgeführter Verkehrsuntersuchungen sein.

„Die Einspurigkeit auf der Luegbrücke ist eine Frage der Sicherheit, hier gibt es keine Kompromisse. Wir arbeiten aber intensiv an Lösungen, um Verkehrsinfarkte zu verhindern", wird ASFINAG-Geschäftsführer Stefan Siegele in einer Aussendung zitiert.

Luegbrücke der Brennerautobahn nur einspurig pro Richtung und mit 40er-Tempolimit
zeitungsfoto.at
Bei Sanierungsarbeiten war die Brücke in der Vergangenheit nur einspurig befahrbar, ab 2025 wird das wohl ein Dauerzustand

Arbeitsgruppe erstellt Fahrverbotskalender für Lkw

Wie oft solche Ausnahmen gemacht werden, könne man aktuell noch nicht sagen. Eine Arbeitsgruppe aus Expertinnen und Experten aller beteiligten Institutionen, etwa des Landes Tirol und des Klimaschutzministeriums, werde Details ausarbeiten und sie heuer präsentieren.

Zu den auszuarbeitenden Maßnahmen würden auch Lkw-Fahrverbote gehören. Diese werden per Verordnungen des Klimaschutzministeriums in Zusammenarbeit mit der ASFINAG und in Abstimmung mit dem Land Tirol erlassen. Ziel sei es, einen Fahrverbotskalender für die jeweiligen Jahre zu erstellen. So könne gewährleistet werden, dass Transport- und Wirtschaftsunternehmen hohe Planungssicherheit haben.

Europaweite Informationskampagne

Darüber hinaus sollen begleitende Maßnahmen am niederrangigen Netz dafür sorgen, dass die Versorgungssicherheit und der größtmögliche Schutz der Anrainerinnen und Anrainer gewährleistet werde, hieß es. Das solle gemeinsam mit dem Land Tirol gelingen.

Um Verkehrsteilnehmende in ganz Europa – etwa Lkw-Fahrerinnen und Urlauber – auf die Situation auf der Brennerautobahn rechtzeitig vorzubereiten, werde die ASFINAG im Rahmen einer europaweiten Kampagne die Information frühzeitig platzieren.

Neubaupläne verschoben

Der Baustart für den Neubau der Luegbrücke wäre eigentlich für 2024 geplant gewesen. Er wurde allerdings auf unbestimmte Zeit verschoben. Denn die Anrainergemeinde Gries am Brenner erhob Beschwerde gegen den Bescheid des Verkehrsministeriums zur Generalsanierung der Autobahnbrücke. Ihr Bürgermeister setzt sich für eine Tunnellösung ein.