Es ist ein Kriminalfall, der in Belgien, Norddeutschland, Italien und Tirol stattfand. Am Landesgericht Innsbruck hatte er am Dienstag sein juristisches Nachspiel. Mit neun Kilogramm Kokain und einem Wert von ca. 900.000 Euro gilt er als der bisher zweitgrößte Kokainfund der Tiroler Kriminalgeschichte.
Kokain unter der Motorhaube
Mitte Juli wurde der deutsche Staatsbürger in Hall von der Polizei angehalten und kontrolliert. Er hatte zu diesem Zeitpunkt weder einen Führerschein noch einen festen Wohnsitz. Auch das Auto war nicht auf ihn zugelassen.
Ein Spürhund der Polizei ortete die gut versteckten Drogen. Unterhalb der Motorhaube fanden die Ermittler die ungewöhnlich große Menge Kokain in mehreren kleinen Päckchen – mehr dazu in Neun Kilo Kokain – zweitgrößter Fund.
Will von den Drogen nichts gewusst haben
Der Angeklagte bekannte sich am Dienstag schuldig und zeigte sich geständig. Er habe gewusst, dass er etwas transportierte, aber nicht, was es genau war, sagte er vor Gericht. Von Norddeutschland aus sei er zuvor nach Belgien gefahren, wo er das Auto und die Ware abgeholt habe. Wer der Auftraggeber war, konnte er nicht sagen. Er habe nur telefonisch Anweisungen bekommen und diese befolgt. Schließlich hätte er nach Italien fahren sollen. Aber auch dazu konnte er am Dienstag keine genaueren Angaben machen.
Für das Gericht war die Erzählung des 41-jährigen Deutschen nicht ganz glaubwürdig. Trotzdem berücksichtigte es sein Geständnis als Milderungsgrund. Der Mann wurde zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt. Was bleibt, sind einige ungeklärte Fragen im zweitgrößten Kokainfund der Tiroler Kriminalgeschichte.