Gasthaus Rimml
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Chronik

Denkmalschutzmedaille für Oberhofen

Die Gemeinde Oberhofen im Inntal (Bezirk Innsbruck-Land) hat das seit 1976 leerstehende, denkmalgeschützte Gasthaus Rimml saniert und in ein lebendiges Dorfzentrum verwandelt. Für diese Leistung wurde die Gemeinde mit der Denkmalschutzmedaille 2023 ausgezeichnet.

Das über 400 Jahre alte Gasthaus Rimml in Oberhofen im Inntal stand seit 1976 leer. Nun hat die Gemeinde das denkmalgeschützte Gebäude saniert und in ein lebendiges Dorfzentrum verwandelt, das das Gemeindeamt und erweiterte Kinderbetreuungseinrichtungen beherbergt – mehr dazu in Uralter Gasthof ist jetzt Gemeindeamt. Für diese Leistung wurde die Gemeinde mit der Denkmalschutzmedaille 2023 ausgezeichnet.

Ein Dorfgestaltungsprozess mit Bürgerbeteiligung

Die Gemeinde Oberhofen im Inntal erhielt Unterstützung von der Geschäftsstelle für Dorferneuerung des Landes Tirol. Dafür stellte das Land 326.000 Euro zur Verfügung.

Gestartet wurde der Prozess im Jahr 2016, als die Gemeinde Oberhofen im Inntal feststellte, dass sowohl der örtliche Kindergarten als auch die Kinderkrippe an ihr Kapazitätslimit stießen, wie Bürgermeister Jürgen Schreier berichtet.

Gewölbe im Gasthaus Rimml in Oberhofen im Inntal
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Die historische Substanz des Gebäudes konnte größtenteils erhalten werden – auch das Gewölbe im Keller

„Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern haben wir uns angesehen, vor welchen Schwierigkeiten wir in der Gemeinde stehen und welche Möglichkeiten sich zugleich bieten. Zusammen haben wir das Rimml-Areal analysiert und definiert, wie wir dieses entwickeln wollen“, so Bürgermeister Jürgen Schreier.

Auf Basis dessen wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben, mit dem ein konkretes Gestaltungsprojekt für das Vorhaben gefunden wurde und in den nächsten zwei Jahren umgesetzt wird.

Sanierung und Restaurierung des historischen Gebäudes

Im Zuge der Sanierung und Restaurierung konnte die historische Substanz des Gasthauses Rimml größtenteils erhalten werden. Dies reicht von den historischen Schablonenmalereien in den Amtsgebäuden über die Steinrestaurierung und Gewölbeinstandsetzung im Keller bis zur Wiederherstellung der Holzveranda und der überdachten Kegelbahn. Gleichzeitig wurde das ehemalige Wirtschaftsgebäude zu einem Kulturstadel um- bzw. ausgebaut.

So ist nun genügend Platz, um verschiedene Veranstaltungen – etwa Theateraufführungen – zu beheimaten. „Das Rimml-Areal ist das neue lebendige Zentrum unserer Gemeinde“, resümiert Bürgermeister Schreier.

Ein lebendiges Dorfzentrum und eine Auszeichnung

Das Rimml-Areal ist heute das lebendige Zentrum der Gemeinde Oberhofen im Inntal. „Das Projekt am Rimml-Areal in Oberhofen im Inntal ist ein Paradebeispiel für einen solchen Prozess und eine Win-Win-Situation par excellence. So konnten nicht nur historische Gemäuer und damit ein Teil unseres baukulturellen Erbes gerettet und einem neuen Zweck zugeführt werden, sondern zugleich Platz für die Kinderbetreuung geschaffen werden“, erklärte LH Anton Mattle.

Gasthaus Rimml
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Das denkmalgeschützte Gasthaus Rimml beherbergt heute das Gemeindeamt von Oberhofen im Inntal

Schutz des baukulturellen Erbes in Tirol

Mit der Tiroler Dorferneuerung werden Gemeinden sowohl finanziell als auch fachlich bei der nachhaltigen Entwicklung unterstützt. In einem gemeinsamen Prozess werden Dorfzentren attraktiv gestaltet und mit Leben gefüllt, leerstehende Gebäude renoviert und damit wieder für sinnvolle Nutzung zur Verfügung gestellt sowie historische Gemäuer erhalten und so das baukulturelle Erbe Tirols geschützt.

Im Jahr 2023 wurden 78 Projekte umgesetzt und damit die Lebensqualität in den Tiroler Gemeinden gesteigert.