ABD0060_20231027 – INNSBRUCK – …STERREICH: ZU APA0222 VOM 27.10.2023 – Noch-…VP-StaatssekretŠr Florian Tursky wird orange. Im Bild: Tursky prŠsentiert am Freitag, 27. Oktober 2023 in Innsbruck den neuen Listennamen „das Neue Innsbruck“. – FOTO: APA/WOLFGANG EDER
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Politik

Tursky tritt mit „das Neue Innsbruck“ an

Der Name ÖVP wird – wie angekündigt – bei der kommenden Gemeinderatswahl in Innsbruck nicht aufscheinen. Florian Tursky tritt mit dem orangefarbenen „das Neue Innsbruck“ an und setzt das Ziel, sowohl die stärkste Kraft zu werden als auch den Bürgermeister zu stellen.

Noch-ÖVP-Staatssekretär Florian Tursky wird orange. Der designierte Bürgermeisterkandidat des neuen bürgerlichen Bündnisses aus ÖVP, Für Innsbruck (FI) und Seniorenbund für die Innsbrucker Gemeinderatswahl im kommenden April tritt mit ebenjener Farbe und dem Listennamen „das Neue Innsbruck“ an. Das erklärte Tursky am Freitag im Rahmen eines Fototermins in der Landeshauptstadt.

Wie bereits zuvor angekündigt, werden weder der Name ÖVP noch jene der beiden anderen Bündnispartner auf der Listenbezeichnung auf dem Wahlzettel zu finden sein. Damit solle auch der politische „Neustart“ in Innsbruck signalisiert werden, so Tursky: „Wir sind die konstruktive bürgerliche Kraft.“ Es brauche ein neues „Miteinander“ in der Stadtpolitik.

Ziel: Neustart für Innsbruck

Auch sonst präsentierte sich der frühere Büroleiter von Altlandeshauptmann Günther Platter (ÖVP) bei dem Fototermin ganz als der Mann von außen, der mit den stadtpolitischen Streitereien der vergangenen Jahre nichts zu tun habe und nun Aufbruch verspreche.

„Innsbruck braucht Erneuerung. Die Menschen haben genug vom Chaos und Stillstand der letzten Jahre. Ich stehe für einen neuen politischen Stil. Und gemeinsam können wir mit dieser bürgerlichen Allianz Großes umsetzen“, rührte er schon einmal ordentlich die Werbetrommel. Es gebe nun die „historische Chance für einen echten politischen Stilwechsel“. Offiziell aus der Taufe heben werden ÖVP, FI und Seniorenbund ihr Baby übrigens bei einer gemeinsamen Veranstaltung am 29. November.

Farbe Orange sei „frisch und modern“

Auf die Frage, ob er mit der Listenfarbe Orange Anleihe an Ex-FPÖ-Chef Jörg Haider nehmen wolle, der seinerzeit das BZÖ mit derselben Farbe ins Leben rief, meinte Tursky: „Ich nehme prinzipiell keine Anleihe, schon gar nicht bei Jörg Haider.“ Orange habe eine „gute Signalwirkung“, die Farbe sei „frisch und modern“.

Im bürgerlichen Lager respektive in der Innsbrucker ÖVP ging es zuletzt drunter und drüber. Der bisherige ÖVP-Vizebürgermeister Johannes Anzengruber hatte angekündigt, mit einer eigenen Liste bei der Wahl anzutreten – mehr dazu in Anzengruber geht mit eigener Liste in Wahl. Zwischen Anzengruber und der Volkspartei war es zuvor zu heftigen Turbulenzen gekommen. Die Partei wollte den früheren Almpächter nicht als Georg-Willi-Herausforderer. Das Antreten des Vizestadtchefs bereitet Tursky laut eigenen Angaben keine Sorgen. Das Ziel wäre gewesen, „den Weg gemeinsam zu gehen“, aber Anzengruber habe diesen Weg einseitig verlassen, merkte er am Freitag dazu knapp an.

Johannes Anzengruber und Florian Tursky
APA/BMF, ORF
Florian Tursky (links) und Johannes Anzengruber werden bei der Wahl gegeneinander antreten

Wahl zum ÖVP-Stadtparteiobmann steht an

Kommenden Freitag steht für den Staatssekretär indes ein weiterer wichtiger Termin an: Denn wenngleich die Innsbrucker ÖVP bei dieser Wahl in der neuen Liste aufgeht, „aufgelöst“ wird sie nicht. Tursky stellt sich daher bei einem Stadtparteitag der Wahl zum Stadtparteiobmann. Der bisherige Stadtparteichef, der Landtagsabgeordnete Christoph Appler, kandidiert nicht mehr und macht Platz für den neuen schwarzen Hoffnungsträger. Ein prozentuelles Ziel für die Obmannwahl wollte sich Tursky nicht legen. Ziel sei es, als gesamtes Bündnis gestärkt aus dem Parteitag hervorzugehen.

Bürgerliches Lager nach 30 Jahren wiedervereint

Ende September hatte der Staatssekretär angekündigt, in Innsbruck in den Ring zu steigen. Und auf jeden Fall danach in der Landeshauptstadt zu bleiben, egal wie die Wahl ausgeht. Damit verbunden war die Verkündung der „Wiedervereinigung“ zwischen der Innsbrucker ÖVP und Für Innsbruck. Fast 30 Jahre lang hatte die bürgerliche „Trennung“ angehalten. „Für Innsbruck“ war im Jahr 1994 vom späteren Stadtchef und ÖVP-Landeshauptmann Herwig van Staa aus der Taufe gehoben worden. Nun wollen die beiden Gruppierungen, die zwischenzeitlich alles andere als gut aufeinander zu sprechen waren, gemeinsam zuschlagen und die Amtszeit Willis nach nur einer Periode beenden.