Er wolle mit einer breiten bürgerlichen Bewegung aus allen Stadtteilen Innsbrucks die Geschicke der Stadt als Bürgermeister lenken, sagte Anzengruber. „Gemeinsam mit meinem Team habe ich entschieden, mit einer breiten bürgerlichen Bewegung bei der Gemeinderatswahl 2024 sowie als Spitzenkandidat bei der Bürgermeisterwahl 2024 anzutreten. Die Innsbrucker Volkspartei hat sich durch das Bündnis mit Christine Oppitz-Plörer für einen Großteil der Innsbruckerinnen und Innsbrucker aus dem Spiel genommen.“
Bekanntlich hat die ÖVP für die bevorstehende Wahl eine Allianz mit der Liste Für Innsbruck von Oppitz-Plörer geschmiedet. In dieser spielte Anzengruber – wohl auch auf Druck der Liste Für Innsbruck – allerdings keine tragende Rolle mehr.
Viele Vorzugsstimmen bei Wahl 2018
Anzengruber sei vor dreieinhalb Jahren von der Privatwirtschaft in den Innsbrucker Stadtsenat gewechselt, um politisch mitzugestalten, wie er sagte: „Ich bin mit Leib und Seele Innsbrucker und identifiziere mich mit den Innsbruckerinnen und Innsbruckern. Zu oft wurde nur verwaltet oder an den Bedürfnissen der Menschen vorbeiregiert.“
Er habe deshalb bei der Gemeinderatswahl 2018 auf der Liste der Innsbrucker Volkspartei kandidiert. Jede siebente ÖVP-Stimme sei dann auch eine Vorzugstimme für Anzengruber, wie Gemeinderätin Mariella Lutz betonte. Als Vizebürgermeister sind Anzengruber die Ressorts Allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen, Berufsfeuerwehr, Wald und Natur, Soziales, Kinder- und Jugendhilfe, Tourismus sowie Gesundheit zugeteilt.
Scharfe Kritik an Innsbrucker Volkspartei
Mit den bürgerlichen Werten der Volkspartei fühlten sich Anzengruber und Lutz verbunden, betonten sie. Allerdings hätten sie die Vorgänge der letzten Monate hinsichtlich transparenter Abläufe zutiefst schockiert und vor eine Entscheidung gestellt. „Rückblickend ist seit dem Frühjahr klar gewesen, dass eine bestimmte Gruppe ein Bündnis zwischen Für Innsbruck und der Innsbrucker Volkspartei ohne Wenn und Aber wollte“, so Lutz.
Alle Gespräche seither seien nur Hinhaltetaktik gewesen, weil das Ergebnis bereits feststand. „Die Innsbrucker Volkspartei hat sich aufgegeben und sich dem Willen von Für Innsbruck mit Christine Oppitz-Plörer gefügt. Scheinbar soll damit auch ihr Verbleib in der Stadtregierung bei einem für sie erneut schlechten Gemeinderatswahlergebnis abgesichert werden.“
In der derzeitigen Situation sei die Arbeit schwer, so Anzengruber und Lutz: „Wenn Machterhalt über dem Engagement für die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt steht, dann ist ein gemeinsames Arbeiten nicht mehr möglich.“ Viele Innsbruckerinnen und Innsbrucker würden eine Erneuerung befürworten, zeigten sie sich überzeugt.
Man habe viel Zuspruch und Unterstützung erfahren, jetzt sei es Zeit, einen neuen Weg zu beschreiten. Begleiten solle Anzengruber dabei ein großes Team an Vertrauten, Frauen und Männern aus den verschiedensten Stadtteilen und Bereichen, hieß es.