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Chronik

Weiterer Wolf in Osttirol abgeschossen

In Osttirol ist am Mittwoch erneut ein Wolf abgeschossen worden. Einen Tag vorher hatte die schwarz-rote Landesregierung eine dementsprechende Abschussverordnung erteilt. Damit wurden heuer bereits vier Wölfe in Tirol nach Verordnungen erlegt.

Das Tier wurde zum Abschuss freigegeben, nachdem im Gailtal drei Schafe und zwei Widder auf einer durch einen wolfsabweisenden Zaun geschützten Weide gerissen worden waren, teilte das Land Tirol am Mittwoch mit. Zudem wurden vier Lämmer verletzt.

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Auf dieser scheinbar wolfssicheren Weide hat ein Wolf die Schafe gerissen.

Kadaver wird untersucht

Im Falle der gerissenen Tiere in Obertilliach bestand laut Landesregierung ein konkreter Wolfsverdacht, das Ergebnis einer Analyse von DNA-Proben stand jedoch noch aus. Der Kadaver des erlegten Wolfes wurde indes für eine Untersuchung zur Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) nach Innsbruck gebracht.

Sendungshinweis

„Am Schauplatz“, Almen in Gefahr, 12.10., 21.05 Uhr ORF 2

Laut vorläufigen Zahlen waren im aktuellen Jahr in Osttirol knapp über 100 tote Schafe und eine Ziege nachweislich Wölfen zuzuordnen, rechnete das Land vor. Neun Schafe wurden demnach von einem Goldschakal gerissen. Rund 200 Tiere würden vermisst. Eine genaue Schadensbilanz könne erst zum Jahresende gezogen werden.

Obertilliach
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In den Wäldern südlich von Obertilliach konnte das Tier von Jägern erlegt werden.

Gesetzesnovelle zieht Diskussionen nach sich

Im April war im Tiroler Landtag eine Gesetzesnovelle beschlossen worden, die eine Tötung nun mittels Verordnung und nicht mehr per Bescheid erlaubt. Vorangegangene Bescheide waren vom Gericht mehrmals aufgehoben worden, nachdem Umweltschutzorganisationen diese erfolgreich beeinsprucht hatten. Die Abschussverordnung gilt nun für einen Wolf – und nicht für ein Individuum. Diese und ähnliche Regelungen in den Bundesländern sorgen laufend für rechtliche und politische Debatten – mehr dazu in Wolf: Geisler rechnet mit Umdenken von EU.