Der Herbst ist in Tirol angekommen und damit auch die kürzeren Tage. Die Stoßzeiten des Berufsverkehrs fallen wieder in die Zeit der Dämmerung. Wegen der durch die frühere Dunkelheit eingeschränkte Sicht warnt das Land Tirol vor dem Wildwechsel und dem erhöhten Unfallrisiko.
Im Jahr 2022 habe es in Tirol laut Statistik Austria 24 Wildunfälle mit Personenschäden gegeben, heißt es vom Land. Dabei wurden 27 Verletzte verzeichnet. Nach einer Erhebung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit kam es in dem Jahr in Tirol aber zu einer verhältnismäßig geringen Anzahl von Wildunfällen – mehr dazu in Relativ wenige Wildunfälle in Tirol. Österreichweit seien es 301 Unfälle mit insgesamt 334 verletzten Personen gewesen.
Tipps bei Wildwechsel
- Warnschilder beachten („Achtung Wildwechsel“)
- Fahrweise entsprechend anpassen
Mit Wildtier in Sichtweite:
- Fernlicht ausschalten
- hupen und abbremsen
- Ausweichmanöver vermeiden
- wenn ein Zusammenstoß unvermeidlich ist, stark bremsen und Lenkrad gut festhalten
Nach einem Unfall:
- Unfallstelle absichern
- Polizei verständigen (auch wenn das Tier die Flucht ergreift, ansonsten macht man sich strafbar)
- Wildtiere nicht berühren
Eigenverantwortung gefragt
Das Land verweist angesichts des erhöhten Unfallrisikos auf die getätigten Präventionsmaßnahmen und die Eigenverantwortung der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer. Ein Wildunfall könne nie zur Gänze ausgeschlossen werden. Im Herbst und im Frühjahr würden aber die meisten Wildunfälle auf Tirols Straßen passieren, so der für Landesstraßen zuständige Landesrat Josef Geisler (ÖVP).
Gemeinsam mit dem Tiroler Jägerverband setze das Land seit mittlerweile 15 Jahren auf optische und akustische Wildwarngeräte. Diese würden zwar die Unfallhäufigkeit senken und die Verkehrssicherheit erhöhen. Dennoch seien stets auch die „größtmögliche Eigenverantwortung und besondere Vor- und Umsicht geboten“.
22.000 Warngeräte auf Landesstraßen
Die Ursache für den verstärkten Wildwechsel im Herbst sei die Tatsache, dass die meisten Wildtiere dämmerungsaktiv sind. Üblicherweise seien Straßen in der Nähe von Feldern oder dem Wald die häufigsten Gefahrenstellen. „Das verbleibende Grün in den Tälern zieht jetzt im Herbst viele Wildtiere an. Dabei müssen Wildtiere auch häufig Straßen überqueren“, sagt Landesjägermeister Anton Larcher. Deshalb sei vor allem auf unübersichtlichen Strecken Vorsicht geboten.
In den vergangenen Jahren installierte die Straßenerhaltung des Landes rund 22.000 optische Wildwarnreflektoren und akustische Wildwarngeräte. Darüber hinaus werde laufend an der Erweiterung dieser Sicherheitsvorkehrungen gearbeitet.
„Die Aktivierung klassischer Wildwarngeräte erfolgt durch das Scheinwerferlicht der herannahenden Fahrzeuge. Dadurch entsteht ein Lichtzaun, der die Tiere vom Überqueren der Straße abhält“, meint Alexander Zecha, Leiter des Sachgebietes Straßenerhaltung des Landes Tirol. Außerdem würden akustische Geräte bei herannahenden Fahrzeugen auch einen Signalton abgeben. So soll das Wild, das sich neben der Fahrbahn befindet, gewarnt werden.