GemNova Gemeindeverband
ORF
ORF
Politik

GemNova-Insolvenz wird immer größer

Die GemNova-Töchter des Gemeindeverbandes sind inzwischen geschlossen. Am Mittwoch war die Causa allerdings erneut Thema bei Gericht. Im Insolvenzverfahren ging es vor allem um fünf Tochtergesellschaften. Dabei zeigte sich, dass die offenen Forderungen der Gläubiger höher sind als erwartet.

Die GemNova Personalmanagement GmbH etwa, die Fuhrparkmanagement GmbH, die GemNova Gesundheit und Pflege GmbH, Aus- und WeiterbildungsGmbH, und die erlebnis.film Produktions und Veranstaltungs GmbH waren Gegenstand der Verhandlungen am Landesgericht. Sie waren nicht öffentlich. Was sich hinter der Tür abspielte ist, einfach zusammengefasst, die Auflistung weiterer Forderungen.

Schließung verursacht weitere Kosten

Dabei geht es um viel Geld. Klaus Schaller, Leiter des Kreditschutzverbandes von 1870 Tirol: „Heute haben wir fünf Töchtergesellschaften der GemNova DienstleistungsGmbH abgewickelt und jetzt hat sich eben gezeigt, dass insgesamt bei der GemNova Gruppe 9,7 Millionen Euro an festgestellten Forderungen aufgelaufen sind. Deutlich mehr als erwartet.“

Laut Schaller führten die Schließung aller Unternehmen und die Zerschlagung der betrieblichen Struktur zu zusätzlichen Verbindlichkeiten. Leasingverträge müssten aufgelöst, Beendigungsansprüche von Dienstnehmern, Abfertigungen und Ersatzleistungen für Urlaube müssten beglichen werden, erläutert Schaller.

Gemeindeverband konnte Sanierung nicht finanzieren

Alle sechs Tochtergesellschaften und die Mutter, die GemNova selbst, sind inzwischen geschlossen, weil die Sanierung der GemNova gescheitert war. Die Finanzierung der von den Gläubigern angenommenen Quote über den ebenfalls finanziell schwer angeschlagenen Gemeindeverband konnte nicht aufgebracht werden – mehr dazu in Sanierung der GemNova gescheitert.

Damoklesschwert über Gemeindeverband

Der Tagsatzungstermin am Mittwoch werde jedenfalls nicht das Ende der Causa darstellen, so Schaller. Der Masseverwalter wird nun sämtliche Vermögensstücke der GemNova Gruppe verwerten. „Richtig spannend wird dann die Frage werden, welche Ansprüche der Masseverwalter gegen den Tiroler Gemeindeverband aufs Tapet bringt. Im Moment ist er in Prüfung dieser Ansprüche“, so der Leiter des Tiroler KSV von 1870, Klaus Schaller. Davon betroffen sind nicht nur zahlreiche Gläubiger, auch hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.