Leeres Spitalsbett am Gang
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Gesundheit

Zehn Prozent der Betten in Tirol gesperrt

In Tirol sind von den insgesamt 4.000 Krankenhausbetten vorerst 90 Prozent in Betrieb gewesen. Zehn Prozent der Betten waren aktuell gesperrt, hieß es am Donnerstag auf APA-Anfrage seitens des Landes Tirol. Das sei einerseits auf die Personalsituation, andererseits auch auf Baumaßnahmen zurückzuführen, hieß es.

Die Personal- und Versorgungssituation werde laufend evaluiert, man stehe in engem Austausch mit allen Systempartnern, versicherte die Landesregierung aus ÖVP und SPÖ. An der Innsbrucker Klinik waren aktuell rund 20 Prozent der Betten gesperrt, hatte tirol kliniken-Sprecher Johannes Schwamberger zur APA Anfang der Woche gesagt – mehr dazu in: Jedes 5. Bett an Klinik Innsbruck gesperrt. Die Situation sei „sehr herausfordernd“, erläuterte Schwamberger: „Es ist eng geworden in letzter Zeit.“

Operationen werden mitunter verschoben

Planbare, nicht dringliche Operationen würden mitunter verschoben werden, die Akutversorgung sei aber keineswegs gefährdet. Ab Oktober sollten Operationssäle im Bereich der Tagesklinik geschlossen werden – mehr dazu in: Fehlende Pflegekräfte: Tageschirurgie schließt. Der Schwerpunkt des Personalmangels liege nach wie vor in der Pflege. „Die Abgänge sind minimal höher als sonst. Aber es kommt einfach nix nach“, fasste der tirol kliniken-Sprecher die Situation eindrücklich zusammen.

Hagele zeigt sich problembewusst

Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) hatte sich gegenüber der APA der Probleme bewusst gezeigt, man wolle gegensteuern. „Derzeit arbeiten wir an verschiedenen weiteren Maßnahmen wie einer Evaluierung des Ärzte- und Ausbildungsbedarfs sowie einer Attraktivierung der Rahmenbedingungen in den Gesundheitsberufen“, ließ Hagele unter anderem wissen.

Situation auch in anderen Bundesländern angespannt

Auch in den anderen Bundesländern ist die Personallage fast durchwegs angespannt. So sind in den steirischen Spitälern der Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) 13,7 Prozent der Betten gesperrt, davon rund 60 Prozent aus Mangel an Pflegekräften. Bei den Vorarlberger Landeskrankenhäusern spricht man von neun Prozent gesperrte Betten, in den Salzburger Landeskliniken waren etwa zehn Prozent der Betten nicht belegbar.

In den Häusern des städtischen Wiener Gesundheitsverbunds (Wigev) sind 949 Betten gesperrt, denen 5.492 sogenannte „systemisierte Betten“ gegenüberstehen. In Oberösterreich stehen in den Kliniken der OÖ Gesundheitsholding etwa 90 Prozent der Betten zur Verfügung. In den NÖ Landesklinikien sind drei Prozent der Betten aufgrund Personalmangels gesperrt.