Die Hochwasser führende Ötztaler Ache hatte am 28. August die Straße zwischen Umhausen und Längenfeld unterspült und teilweise mitgerissen. Das hintere Ötztal war damit von Nordtirol aus tagelang nicht mehr erreichbar – mehr dazu in Ötztal: Aufräumarbeiten haben begonnen. Eine Zufahrt war nur über Südtirol und das 2.474 Meter hohe Timmelsjoch möglich. Um die Bevölkerung auch in dieser Situation mit den wichtigsten Postsendungen zu versorgen, erklärten sich sieben Zustellerinnen und Zusteller freiwillig zu dem gut 300 Kilometer weiten Umweg bereit. Zwei Tage nach den Unwettern konnten am Mittwoch so laut Post 2.300 Sendungen, darunter vor allem wichtige Briefe und Pakete, zugestellt werden.
Die Ausweichroute führte die sieben Beschäftigten der Post mit ihren Fahrzeugen im Konvoi von der Zustellbasis im Bezirkshauptort Imst aus über den Brenner, dann über den Jaufenpass ins Südtiroler Passeiertal und von dort übers Timmelsjoch ins hintere Ötztal. Nach Freigabe der Ötztalstraße am Samstag wurden die restlichen Briefe und Pakete in einer weiteren Sonderfahrt zugestellt. Damit sei inzwischen die normale Postzustellung nach den schweren Hochwasserschäden wieder möglich, so die Post eine Woche nach den Unwettern.
Unterstützung für Zustellteam vor Ort und aus Zentrale
Die sieben Zustellerinnen und Zusteller konnten bei ihrer Aufgabe, die sie unter erschwerten Umständen zu absolvieren hatten, auf Unterstützung von außen zählen. Ein Supportteam stand am Mittwoch ab 5.00 Uhr bereit, um bei auftretenden Fragen zu helfen. Unterstützung gab es auch durch ein Hotel im hinteren Ötztal, das dem Zustellteam vergünstigte Übernachtungen und Gratis-Mahlzeiten zur Verfügung stellte.
Die außerordentlichen Umstände hätten die Beteiligten bei der Post stärker zusammenwachsen lassen, so die Teamleiterin der Zustellbasis Imst, Melanie Frischmann: „Die Briefe und Pakete sind aufgrund der gesperrten Ötztalstraße immer mehr geworden. Also habe ich mein Team zusammengetrommelt und wir haben gemeinsam überlegt, wie wir weiter vorgehen sollen. So ist dann die Idee entstanden, über das Timmelsjoch zuzustellen. Am Dienstag haben wir noch bis 19.00 Uhr alles hergerichtet, zusammengepackt und sind dann am nächsten Tag um 4.00 Uhr morgens gemeinsam losgestartet. Die, die früher fertig waren, haben dann die anderen noch unterstützt.“ Alle hätten zusammengehalten, so etwas schweiße ein Team zusammen, so die Leiterin der Zustellbasis.