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Wirtschaft

Satte Übergewinne: TIWAG auf Platz drei

Das gewerkschaftsnahe Momentum Institut hat die Gewinne der neun österreichischen Landes-Energieunternehmen ausgewertet. Die TIWAG belegt dabei den dritten Platz: Sie hat im vergangenen Jahr ihren Gewinn im Vergleich zu den Vorjahren um 82 Millionen Euro erhöht.

Gemeinsam erwirtschafteten alle Landesenergieversorger im vergangenen Jahr rund 1,5 Milliarden Euro an Gewinnen. Im Durchschnitt der vier Jahre zuvor lagen die Gewinne bei 1,03 Milliarden Euro. Damit verzeichnen die Energieunternehmen 2022 einen Übergewinn von insgesamt 468 Millionen Euro im Vergleich zum Vorkrisenniveau.

TIWAG steigerte Gewinne stark

Die TIWAG belegt dabei den dritten Platz der Landesversorger, die ihren Gewinn im Vergleich mit den Gewinnen der vier Vorjahre am stärksten erhöht haben. Sie hat ihren Gewinn um 85 Prozent gesteigert. Das entspricht 82 Millionen Euro. Noch höher waren die Gewinne nur in Vorarlberg und in Kärnten.

Steckdose
ORF.at/Patrick Bauer
Mit der Krise wurde Strom teurer

Übergewinnsteuer erst ab bestimmten Summen

Seit erstem Dezember letzten Jahres werden Erlöse von Stromerzeugern ab bestimmten Grenzwerten vom Staat abgeschöpft. Investiert ein Unternehmen in erneuerbare Energien, liegt dieser Grenzwert allerdings höher. Diese Grenzwerte seien so hoch angesetzt, dass sie für einen großen Teil der Energiekonzerne gar nicht richtig greifen, kritisierte Ökonom Jakob Sturn, der die Zahlen ausgewertet hat. Aktuell gelte die Übergewinnsteuer lediglich für Strom. Bei Fernwärme oder Gas fehle ein Preisdeckel zudem zur Gänze.

„Das Mindeste ist, dass die Energiefirmen die fallenden Preise im Einkauf und in der eigenen Produktion an ihre Kundinnen und Kunden schnellstmöglich vollständig weitergeben. Dafür muss die Politik sorgen“, forderte Sturn. Im Juli hat die TIWAG zuletzt die Strompreise erhöht – mehr dazu in TIWAG und IKB: Strompreis verdoppelt sich.