Beim jüngsten Unfall war ein 58-jähriger Segelflieger nach dem Windenstart abgestürzt und tödlich verletzt worden – mehr dazu in Nach Absturz: Behördentreffen in Höfen. Auch nach dem Wochenende bleiben am Flugplatz in Höfen Starts und Landungen untersagt. Vor einer möglichen Freigabe soll die Sicherheitssituation neu beurteilt werden, hieß es am Montag von Seiten der Flugplatzbetreiber nach einem Treffen mit Vertretern der Bezirkshauptmannschaft und der Luftfahrtbehörde des Landes.
In den vorangegangenen zwei Jahren hatte es weitere zwei Unfälle am Flugplatz in Höfen gegeben, so ist im Juli 2022 ein Motorflugzeug auf ein Haus in der Nähe abgestürzt. Wie der Obmann des Flugsportvereins Reutte-Höfen, Wolfgang Falch, am Montag gegenüber ORF Tirol betonte, seien die früheren Abstürze aber auf Flugfehler zurückzuführen. Vermutlich sei das auch beim jüngsten Vorfall so. Auch für Christian Senn vom Segelflugverein Ausserfern ist die Sperre in dieser Form unverständlich, das habe er bei ähnlichen Vorfällen so noch nie gesehen.
Gastflugzeuge müssen im Außerfern bleiben
Unmittelbare Auswirkungen hat die Sperre für zwei Gastflugzeuge, die vorerst nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren können. Die Flugplatzbetreiber müssen jetzt die Hindernisse im Nahbereich neu vermessen lassen. Das betrifft allenfalls Bäume, die seit der letzten Vermessung in die Höhe gewachsen sein könnten. Ansonsten habe sich nichts verändert, heißt es von Seiten der beiden Vereine. Sie müssen für die neuen Unterlagen tausende Euro investieren und hoffen, dass danach der Betrieb wieder aufgenommen werden kann.
Behörde wartet auf Unterlagen
Wie Klaus Hohenauer von der Luftfahrtbehörde beim Land im Interview erklärte, seien die Flugplatzbetreiber absolut kooperationsbereit. Man habe sich am Montag den Flugplatz in Höfen angeschaut, ob alles in Ordnung sei, und warte jetzt auf die weiteren Unterlagen.
Die geforderten Vermessungsdaten wollen die Flugplatzbetreiber bereits in wenigen Tagen vorlegen, damit sie den Flugbetrieb wieder aufnehmen können. Ob das so schnell, wie von ihnen gewünscht, geht, war zunächst aber noch völlig offen.
Obduktion bestätigt Unfallhergang
Der Absturz am Freitag hatte sich unmittelbar nach dem Start ereignet. Der Segelflieger dürfte beim Aufziehen mit der Seilwinde ins Trudeln geraten und danach abgestürzt sein. Das Flugzeug kippte laut Exekutive unmittelbar nach dem Start plötzlich seitlich weg, stürzte daraufhin senkrecht ab und schlug in den Boden ein. Die Obduktion des Piloten bestätigte am Montag diesen Hergang. Die Verletzungen, die zum Tod des 58-jährigen Deutschen geführt haben, seien mit dem Absturzgeschehen in Einklang zu bringen, meldete die Polizei.