Georg Dornauer
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Politik

Rote Jugend kritisiert Parteichef Dornauer

Die roten Tiroler Jugendorganisationen kritisieren SPÖ-Landesparteichef Georg Dornauer. Sie werfen ihm Querschüsse gegen Bundesparteichef Andreas Babler vor. Darüberhinaus gefällt der Parteijugend die Haltung Dornauers zur 32-Stunden-Woche nicht. Schließlich gibt es auch Kritik an Dornauers privater Beziehung.

Die Sozialistische Jugend (SJ), die Aktion kritischer Schüler (AKS) und der Verband Sozialistischer Studenten (VSStÖ) übten die Kritik in einer gemeinsamen Aussendung.

Der Grund für die Anwürfe der Jugendorganisationen sind Medienberichte, unter anderem im ORF Tirol Sommergespräch, in dem sich Dornauer unter anderem für eine „Neuausrichtung“ der Bundes-SPÖ „hin zu den Lebensrealitäten der Menschen“ aussprach. Zudem pochte er auf eine restriktive Migrationspolitik. „Aufweichungen“ der geltenden Parteilinie dürfe es dahingehend nicht geben. Erneut nicht konform zeigte sich der Tiroler SPÖ-Chef mit der De-facto-Absage von Bundesparteichef Babler an einen möglichen Koalitionspartner ÖVP.

Gegen Einheit der SPÖ gestellt

Das alles stieß der roten Jugend offenbar sauer auf: Man sah Querschüsse gegen Babler im Bereich Migration und Asyl. Dass Dornauer dazu solche Aussagen tätige, sei „nicht mehr verwunderlich“, hieß es in einer gemeinsamen Aussendung. „Dass er sich nun allerdings gegen die von ihm selbst beschworene Einheit in der SPÖ stellt, indem er öffentlich den Bundesparteivorsitzenden kritisiert, ist nicht hinzunehmen“, richtete man Tirols oberstem Roten aus.

Diskutiert werde intern. „Andernfalls sollte sich der Landeshauptmannstellvertreter überlegen, ob die Partei der Solidarität die Richtige für ihn ist“, so die Parteijugend. Auch dass Dornauer der 32-Stunden-Woche nicht viel abgewinnen könne, sei eines roten Landesparteichefs „nicht würdig“, meinte der Vorsitzender der SJ Tirol, Nick Grüner.

Auch Kritik an privater Beziehung

Auch Dornauers private Beziehung zu einer italienischen Abgeordneten der postfaschistischen Partei Fratelli d’Italia, Alessia Ambrosi, ließ der SPÖ-Nachwuchs nicht unkommentiert. „Auch wenn das eine privat und das andere Politik ist, hat man als Person des öffentlichen Lebens und als Vorsitzender einer antifaschistischen Partei eine Verantwortung“, kritisierte Vincent Gogala, Vorsitzender des VSStÖ Innsbruck, die Liaison des Landesparteichefs.