Klimaaktivisten blockieren Brennerautobahn
Zeitungsfoto.at
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Verkehr

Klimaaktivisten blockierten erneut A13

Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben Samstagvormittag die Brennerautobahn (A13) blockiert. Mehrere Personen sperrten bei Matrei die Fahrbahn Richtung Brenner. Bereits Mitte Juni wurde der Verkehr auf der A13 durch Klimaaktivisten aufgehalten.

Laut Polizei begann die Blockade der A13 durch Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ gegen 11.00 Uhr. 20 Minuten später war eine Fahrspur bereits wieder frei, so die Polizei. Weniger als eine Stunde nach Beginn war die Blockade beendet. Sieben der neun Aktivisten hatten sich auf der Fahrbahn angeklebt und mussten entfernt werden, teilte die Exekutive mit.

Aufmerksamkeit durch Stören erlangen

Die Gruppierung forderte in einer Aussendung zum wiederholten Mal mehr Maßnahmen für den Klimaschutz. „Südeuropa brennt, und weltweit fallen Hitzerekorde“, erinnerten die Demonstranten. Konkret wurde die Umsetzung der Empfehlungen des Klimarates vom vergangenen Jahr verlangt. Diese würden seit einem Jahr vorliegen, seitdem herrsche jedoch Untätigkeit, kritisierte die „Letzte Generation“.

Wie Klimaaktivistin Layla Fuisz im ORF-Interview betonte, mache ihre Organisation das, weil die Regierungen anscheinend noch nicht verstanden hätten, was die Klimakatastrophe bedeute, obwohl man gerade deutlich sehe, dass Menschen an Hitze sterben. „Nicht nur im Globalen Süden, sondern auch in Europa, überall auf der Welt. Und das ist katastrophal. Das betrifft auch Österreich. Und wir müssen die Krise jetzt sofort ernst nehmen, weil sonst ist es zu spät“, so Fuisz.

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Polizisten entfernen Demonstranten von A13
ORF/Kapferer
Polizisten entfernen Demonstranten von A13
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Polizisten entfernen Demonstranten von A13
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Polizisten entfernen Demonstranten von A13
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Es brauche solche Aktionen, da sich gezeigt habe, dass angemeldete Demonstrationen völlig ignoriert werden können. „‚Fridays for Future‘ hat das vier Jahre lang gemacht, und jetzt müssen wir so viel Aufmerksamkeit wie möglich erregen, und das können wir leider nur, wenn wir stören“, so Fuisz.

Konflikt mit anderen Verkehrsteilnehmern

Die Aktion löste heftige Reaktionen der Verkehrsteilnehmer aus. Einige wollten die Aktivisten von der Fahrbahn wegzerren. Von der Polizei heißt es, der Konflikt habe mit dem Eintreffen der Polizeikräfte sofort beendet werden können. Zwölf Aktivisten werden laut der Polizei angezeigt.

Politiker kritisierten die Aktion

Die erneute Brenner-Blockade führte unterdessen auch zu Reaktionen der Landespolitik. Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer (SPÖ) nannte die Aktion „störend und absurd“. Die Dringlichkeit des Themas sei ihm bewusst, jedoch: „Dringlichkeit birgt auch immer die Gefahr einer Radikalisierung.“

Tirols ÖVP-Klubchef Jakob Wolf meinte: „Das hat nichts mehr mit Klimaschutz zu tun.“ Auf Tirols Autobahnen gelte ohnehin fast überall bereits jetzt Tempo 100, die Aktivisten wären besser beraten, „sich irgendwo im Osten oder direkt beim Verkehrsministerium anzukleben“. Die „Klimaterroristen“ würden ÖVP, SPÖ und Grünen „auf der Nase herumtanzen“, kritisierte wiederum Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger. Er ortete ein „Alarmsignal“ und „Komplettversagen auf allen politischen Ebenen“.

Blockade auch vor sechs Wochen

Mitte Juni blockierten sieben Klimaaktivisten die A13 kurz vor der Mautstelle Schönberg Richtung Süden. Der Stau reichte bis Innsbruck zurück – mehr dazu in Klimaaktivisten blockierten Verkehr auf A13.