Geldbörse mit Bargeld
ORF.at/Patrick Bauer
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Wirtschaft

MPreis stellt wieder auf Bargeld um

Der Lebensmittelhändler MPreis wird wieder in allen Filialen Bargeld als Zahlungsmittel akzeptieren. Die Supermarktkette wurde von der Tiroler Arbeiterkammer kritisiert, weil in zwei Filialen in Innsbruck nur noch elektronische Zahlungsmethoden möglich waren.

In zwei MPreis-Filialen konnte man seit Anfang des Jahres nur mit Karte oder Smartphone bezahlen – nicht mehr mit Bargeld. „Die Corona-Krise hat die kontaktlose Bezahlform beflügelt“, hieß es dazu vom Lebensmittelhändler zum Pilotprojekt. „In Universitäts- sowie Schulnähe bedienen wir zudem zum überwiegenden Teil junge Kunden, die bargeldlose Bezahlung häufig bevorzugen“, so MPreis.

Die Tiroler Arbeiterkammer (AK) beschwerte sich darüber, der Verein für Konsumenteninformation (VKI) mahnte die Supermarktkette Ende Juni ab – mehr dazu: Kartenzahlung: AK droht MPreis mit Klage. Die Tiroler Lebensmittelkette lenkte jetzt ein und macht Bargeldzahlung in den betroffenen Innsbrucker Filialen wieder möglich.

Bargeld boomt in Österreich nach wie vor

„Für viele Menschen ist Kartenzahlung keine Alternative, Güter des täglichen Bedarfs müssen auch weiterhin für alle ohne künstliche Barrieren erhältlich sein“, sagt AK-Präsident Erwin Zangerl und zeigt sich erfreut über die Änderung. Denn finanziell Schwächere, Ältere sowie die Jüngsten der Gesellschaft hätten oft keine Möglichkeit, mit Karte oder App zu bezahlen.

Das Zahlen mit der Karte machte vor allem in der Pandemie für viele Menschen Sinn, um Infektionen zu vermeiden. Dennoch bleibt Bargeld in Österreich das Zahlungsmittel Nummer eins: Nach wie vor sind 65 bis 70 Prozent aller Transaktionen bar – mehr dazu in: Die Gründe für die Beliebtheit von Bargeld. MPreis kündigte nun an, in stark besuchten Märkten „Cashless Lanes“ – also bargeldlose Kassen – auszubauen.